Trotz Hitzewelle: Wasserknappheit nicht zu befürchten

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In Gifhorn muss man nicht befürchten, dass das Rasensprengen untersagt wird. Symbolfoto: pixabay
In Gifhorn muss man nicht befürchten, dass das Rasensprengen untersagt wird. Symbolfoto: pixabay | Foto: pixabay

Gifhorn. Laut Medienberichten ist es aufgrund der anhaltenden Hitze in einigen Kommunen Niedersachsens zu Trinkwasserknappheit gekommen. Es wurden Autowasch- und Gartenbewässerungsverbote ausgesprochen. Wir wollten wissen, ob auch in unserer Region Wasserknappheit droht. Für den Landkreis Gifhorn kann Entwarnung gegeben werden.


"In unserem Versorgungsgebiet ist eine Wasserknappheit, wie sie aktuell Teile Niedersachsens gemeldet haben, nicht zu befürchten. Nicht einmal im Jahrtausendsommer 2003 mussten die Kunden zu Sparmaßnahmen aufgefordert werden", erklärt Andreas Schmidt, Geschäftsführer des Wasserverbandes Gifhorn auf Anfrage von regionalHeute.de. "Wir fördern das Grundwasser aus dem zweiten Grundwasserstock, das heißt aus Tiefen (je nach Brunnen) zwischen 40 und 60 Metern. Und diese Schichten sind vom tagesaktuellen Wetter kaum abhängig", so Schmidt weiter.

Das Regenwasser brauche mehrere Jahrzehnte, bis es unten ankomme. Deshalb spielten trockene Perioden kaum eine Rolle. Der an heißen Tagen in höher gelegenen und weit von den Wasserwerken entfernten Gebieten etwas geringere Druck in den Spitzenzeiten, also meist ein oder zwei Stunden am frühen Abend, beruhe auf den höheren Reibungsverlusten in den Rohren.

Keine Notwendigkeit für Einschränkungen


Seitens des Wasserverbandes Gifhorn gebe es keine Notwendigkeit, die Kunden im Landkreis Gifhorn zur Einschränkung des Wasserverbrauches aufzufordern. Die Grundwasserreserven seien ausreichend vorhanden.

Nichtsdestotrotzsei der Wasserverbrauch in den letzten Tagen gestiegen. "Normalerweise speist der Wasserverband Gifhorn zirka 17.000 Kubikmeter Trinkwasser täglich in das Netz ein. In den letzten Tagen ist diese Menge auf über 30.000 Kubikmeter gestiegen, was im Wesentlichen an der Gartenberegnung liegt", berichtet Andreas Schmidt. Immer, wenn es mehrere heiße Tage am Stück gebe, nehme der Verbrauch erheblich zu. Sobald es regne, wie zum Beispiel gestern und vorgestern sinke die Abgabemenge schlagartig. "Gestern lag die Abgabe nur noch bei etwa 24.000 Kubikmeter. Der Verband ist auf diese Schwankungen eingestellt und hat seine Brunnen- und Netzpumpen danach ausgelegt. Selbst der Ausfall einer Pumpe in der Spitzenzeit kann kompensiert werden", so Schmidt.

Pro-Kopf-Verbrauch ist stark zurückgegangen


Die allgemeine Frage des Wassersparens stehe laut Schmidt nicht mehr im Fokus. Die allermeisten Haushalte hätten inzwischen zum Beispiel sparsame Toilettenspülungen, Waschmaschinen und Geschirrspüler. Dassei gut an der Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauches abzulesen. Dieserhabe Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts noch bei über 170 Liter am Tag gelegen undsei auf heutezirka 130 Liter am Tag gesunken.

Weiteres Potential zur Einsparung beim Wasserverbrauch ohne nennenswerten Komfortverlust werde kaum gesehen. Ob sich die Anschaffung einer Beregnungspumpe für den Garten lohne, hänge von der Größe des Gartens ab.


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