Berlin. Der Vorstandsvorsitzende des Reisekonzerns Tui, Sebastian Ebel, hat Verständnis für die Proteste von Anwohnern in Spanien gegen den Massentourismus.
"Es gibt diese Proteste, die sich gegen bestimmte exzessive Themen wie Erhöhung der Mieten und nicht vorhandenen Wohnraum, gestiegene Häuserpreise und Verkehrsaufkommen richten", sagte Ebel der "Bild am Sonntag". Und das sollte man unbedingt ernst nehmen, "weil das uns genauso gehen würde".
Der Pauschaltourist gehe in ein Hotel und nehme niemandem das Haus oder das Appartement weg, so Ebel weiter. "Wir sind bemüht, Wasserkonsum schon sehr niedrig zu halten. Wichtig ist natürlich zu schauen, was bewegt die Leute, wie viel Tourismus wollen sie, welchen wollen sie nicht? Und letztlich sind es die Menschen, die dort vor Ort leben, die bestimmen, wie viel Tourismus sie wollen."
Kritisch äußerte sich der Konzernchef zum Sauftourismus wie am Ballermann auf Mallorca. "Ich persönlich weiß nicht, ob man das überhaupt noch haben möchte und sollte. Ich bin nicht auf der Verbotsseite, aber für starkes Reglementieren, um diese Auswüchse zu vermeiden. Damit wäre allen gedient. Das sind Grundregeln des Anstands, die sollten wir überall sicherstellen."
Am häufigsten würden sich Tui-Gäste laut Ebel über Flugverspätung, unsaubere Zimmer und Baulärm beschweren. Fehlender Meerblick werde dagegen selten moniert. Ebel: "Wenn sich bei den Hotels etwas verändert zu dem, was gebucht war, dann reagiert der Kunde teilweise schon sehr nachtragend."
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