Berlin. Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) drängt auf ein Ende der Praxis, Abschiebungen auf zivilen Linienflügen durchzuführen. Rückführungen sollten künftig ausschließlich durch staatliches Personal und mit eigenen Transportmitteln erfolgen, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit.
In einem Positionspapier verwies die UFO auf die "erheblichen sicherheitsrelevanten, psychischen und ethischen Belastungen", denen Flugbegleiter bei solchen Einsätzen ausgesetzt seien. Flugbegleiter seien "keine Vollzugsbeamten", sagte Ufo-Chef Joachim Vázquez Bürger. "Die Verantwortung für Abschiebungen liegt beim Staat. Wer staatliche Zwangsmaßnahmen durchführt, muss dafür eigenes, geschultes Personal einsetzen und darf diese Aufgabe nicht an zivile Airlines auslagern."
Laut Bundesregierung fanden im ersten Halbjahr 2025 über 10.000 Abschiebungen per Flugzeug statt, die Mehrheit davon mit zivilen Maschinen. Ufo kritisiert diese Praxis scharf und forderte mehr Transparenz. Airlines, die sich an Abschiebungen beteiligen, sollten gesetzlich verpflichtet werden, darüber öffentlich Bericht zu erstatten.
Ufo verlangt Ende von Abschiebungen auf zivilen Linienflügen
Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) drängt auf ein Ende der Praxis, Abschiebungen auf zivilen Linienflügen durchzuführen.
Flugzeug mit Passagieren auf dem Rollfeld (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur