Ukraine wirft Russland "Sabotage" des Getreideabkommens vor

Die ukrainische Regierung wirft der russischen Seite vor, das Getreideabkommen zu "sabotieren".

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die ukrainische Regierung wirft der russischen Seite vor, das Getreideabkommen zu "sabotieren". "Die russischen Inspektoren sabotieren den Getreidekorridor in gewisser Weise", sagte der stellvertretende ukrainische Landwirtschaftsminister Markiyan Dmytrasewitsch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).


Sie könnten demnach pro Tag fünf oder sechs Schiffe inspizieren, kontrollierten stattdessen jedoch nur eines pro Tag. Man erwarte von Partnern in den Verhandlungen, "von den Russen zu verlangen, dass sie tun, was sie eigentlich tun sollen", so der Vize-Landwirtschaftsminister. Mit dem im vergangenen Sommer auf Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen zustande gekommene Abkommen soll der Export von Getreide aus dem eigentlich blockierten Hafen von Odessa ermöglicht werden. Im vergangenen November wurde es um 120 Tage verlängert. Es läuft am 18. März aus, derzeit wird intensiv über eine erneute Verlängerung verhandelt. Dmytrasewitsch warb dafür, das Abkommen nicht nur um 120 Tage zu verlängern: "Um mehr Planungssicherheit zu haben, sollte es um ein Jahr verlängert werden." Außerdem wünsche sich die ukrainische Regierung die zusätzliche Öffnung des Hafens in Mykolajiw, um die Exportquote steigern zu können. Das Getreideabkommen gilt als enorm wichtig für die globale Versorgungssicherheit. Der Krieg, so Dmytrasewitsch weiter, habe in der ukrainischen Landwirtschaft bereits Schäden in Höhe von rund 40 Milliarden Dollar verursacht. Martin Frick, der Direktor des Berliner und Brüsseler Büros des Welternährungsprogramms (WFP), sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, das Abkommen müsse dringend verlängert werden, um "die globalen Folgen der Ernährungskrise für Millionen Hungernde abzufedern". Es habe geholfen, "die Preisspirale auf dem Weltmarkt zu stoppen und damit Nahrungsmittelpreise vor allem für arme Menschen" zu stabilisieren.


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