Uno-Flüchtlingshilfe beklagt Leid von Flüchtlingen im Libanon

Der Nationale Direktor der Uno-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, hat Hilfe für die vom Libanon-Krieg betroffenen Flüchtlinge gefordert und dabei auch um Spenden gebeten.

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Libanon (Archiv)
Libanon (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Nationale Direktor der Uno-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, hat Hilfe für die vom Libanon-Krieg betroffenen Flüchtlinge gefordert und dabei auch um Spenden gebeten. "Die jüngsten Bombenangriffe im Libanon haben verheerende Auswirkungen und verschärfen die humanitäre Notlage im Land", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).


"Unschuldige Menschen haben ihr Leben verloren, Tausende sind gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen - darunter auch viele Flüchtlinge aus Syrien, die nun erneut vertrieben wurden. Laut libanesischer Regierung sind über eine Million Menschen auf der Flucht."

Ruhenstroth-Bauer appellierte: "Wir brauchen dringend Spenden, um die Soforthilfe des UNHCR im Libanon unterstützen zu können. Die Menschen im Libanon dürfen nicht den Preis zahlen für das Versagen bei der Suche nach politischen Lösungen und der Beendigung dieses Teufelskreises der Gewalt."

So stehe etwa das Gesundheitssystem unter enormem Druck. Angesichts der großen Zahl von Menschen, die innerhalb von nur zwei Wochen innerhalb des Landes zur Flucht gezwungen worden seien, seien auch die von der Regierung betriebenen Unterkünfte überlastet.

Zwar arbeite das UN-Flüchtlingshilfswerk nun mit humanitären Partnerorganisationen und den Behörden daran, sichere Unterkünfte für Menschen ohne Obdach zu finden. Es versorge die Menschen außerdem mit lebenswichtigen Hilfsgütern, Bargeld und leiste medizinische Versorgung und andere Unterstützung. "Die internationale Gemeinschaft muss jedoch die Mittel erheblich aufstocken, damit die humanitären Hilfskräfte angemessen reagieren können", fügte der Chef des deutschen UNHCR-Partners hinzu.

Dass es Flüchtlinge aus dem Libanon nach Deutschland schaffen werden, gilt hingegen als wenig wahrscheinlich: "Ich vermute, dass die aktuelle Entwicklung wenig Auswirkungen auf Deutschland hat", sagte Migrationsforscher Gerald Knaus dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Die einzige Chance für Flüchtlinge, aus dem Libanon herauszukommen, wäre der Weg mit Booten nach Zypern. Aber auch das würde Deutschland nicht direkt betreffen. Außerdem schließt Israel Teile der libanesischen Küste", so Knaus.

Im Libanon gibt es neben den libanesischen Binnenflüchtlingen 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien.


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