Wolfenbüttel. Im Rahmen der Landessynode der Braunschweigischen Landeskirche in der Lindenhalle in Wolfenbüttel kam es am heutigen Mittwoch zu einer Diskussion um die aktuelle Personalsituation. Pfarrer Thomas Eghart aus Bad Gandersheim zeichnete dabei ein düsteres Bild und sprach sogar von möglichen Kirchenschließungen. Ulrike Brand-Seiß, Leiterin der Personalstelle des Landeskirchenamtes stellte eine langfristige Strategie in Aussicht.
"Uns wird die Luft eng", befand Thomas Eghart, der derzeit acht Gemeinden betreue. Früher seien es zwei gewesen. Wenn man die Pfarrstellen nicht neu besetzen könne, müsse man über Kirchenschließungen nachdenken. Auch die Durchführung von Beerdigungen müsse man in Frage stellen. "Wenn keiner mehr da ist, gibt es keine Kirche mehr", so Eghart.
Ein attraktiver Arbeitgeber werden
Auch Landeskirchenrat Jörg Willenbockel sah personelle Probleme. Pro Propstei gebe es im Durchschnitt nur noch drei Diakone. Damit könne man nicht mehr viel reißen. Gut ausgebildete Diakone seien auf dem Arbeitsmarkt allerdings schwer zu bekommen. "Wir müssen ein attraktiverer Arbeitgeber werden", so Willenbockel.
Um den mangelnden Nachwuchs zu bekämpfen, müsse man sich Zeit für eine Strategie nehmen, befand Ulrike Brand-Seiß. Um neue Pfarrstellen zu schaffen, brauche man allerdings auch die nötigen finanziellen Mittel. Seit November gebe es eine neue Mitarbeiterin für Personalentwicklung, die bei dem Prozess mithelfen solle.
Einige Teilnehmer aus dem Plenum betonten allerdings, dass eine langfristige Strategie nicht überall helfe. Es werde sofort Hilfe benötigt. Es wurden Vertretungs-Pfarrer und Quereinsteiger als mögliche Alternativen genannt.
Die Landessynode kann man hier im Internet verfolgen.
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