Unseriöse Anbieter beim Umzug: So schützen sich Verbraucher

Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie man unnötige und unseriöse Angebote im Internet erkennen kann.

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Symbolbild. | Foto: regionalHeute.de

Region. Zum Start des neuen Studien- und Ausbildungsjahrs ziehen viele junge Menschen in die erste eigene Wohnung oder die erste Wohngemeinschaft. Der Umzug bringt Aufgaben mit sich: Vermieter verlangen einen Bonitätsnachweis, die Post muss nachgesendet werden und der Rundfunkbeitrag wird fällig. Viele suchen dafür Hilfe im Netz und zahlen bei unseriösen Dienstleistern hohe Summen – für eigentlich günstige oder kostenlose Services. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt in einer Pressemitteilung vor Kostenfallen.



„Wer umzieht und einen neuen Lebensabschnitt beginnt, steht vor zahlreichen Aufgaben und Anforderungen“, sagt Rechtsexperte Markus Hagge von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. „Unseriöse Dienstleister nutzen das aus: Sie versprechen Hilfe, wollen aber eigentlich nur abkassieren.“ Ob Führungszeugnis, Geburtsurkunde oder Schufa-Auskunft – wer ein behördliches Dokument oder eine offizielle Bescheinigung braucht und im Netz nach der passenden Website sucht, sollte sich vorher über anfallende Kosten informieren und genau hinsehen, sagt Hagge: „Die ersten Ergebnisse einer Online-Suche führen oft zu Werbeanzeigen. Wer URL und Impressum genau prüft, merkt, ob die Website wirklich zu der Behörde oder zum Öffentlichen Dienst gehört.“

Teurer Umweg beim Rundfunkbeitrag


Für jede Wohnung wird ein Rundfunkbeitrag fällig. Die Pflicht-Anmeldung beim Beitragsservice ist meist unproblematisch und online kostenlos möglich. Wer das nicht weiß und im Netz nach Lösungen sucht, landet aber schnell bei Drittanbietern, die für die Anmeldung Geld verlangen. Hagge: „Dabei machen die Dienstleister nichts anderes, als die eingegebenen Nutzerdaten an den Beitragsservice weiterzugeben. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist das ein teurer Umweg.“

Unseriöse Anbieter beim Nachsendeantrag


Wer umzieht und sichergehen will, dass wichtige Post auch an der neuen Adresse ankommt, stellt einen Nachsendeantrag. „Ähnlich wie beim Beitragsservice haben auch hier unseriöse Dienstleister ihre Chance auf leicht verdientes Geld erkannt“, sagt Hagge. „Sie bieten die Einrichtung eines Nachsendeauftrags an und verschleiern dabei, dass sie nur Kundendaten übermitteln. Leicht verdientes Geld für die Anbieter, unnötige Extrakosten für Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Kein Mehrwert bei Schufa-Auskunft


Eine Wohnung mieten, das geht selten ohne Bonitätsnachweis von Auskunfteien wie der Schufa. Auch hier landen ahnungslose Verbraucherinnen und Verbraucher schnell bei Anbietern, die für das Ausfüllen eines Formulars und das Weiterleiten der Daten Geld verlangen – dabei ist eine Selbstauskunft bei den vier offiziellen Auskunfteien einmal pro Jahr kostenfrei. Hagge: „Verboten sind solche und ähnliche Geschäftsmodelle nicht zwangsläufig – Abzocke ist es jedoch immer, denn die angebotenen Dienstleistungen bieten keinen echten Mehrwert und sind darauf ausgelegt, die Betroffenen hinters Licht zu führen.“

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat auf ihrer Website zahlreiche private Dienstleister gelistet, bei denen Vorsicht geboten sei. Die Liste wird laufend aktualisiert.