Niedersachsen. In Niedersachsen haben die zirka 262.000 umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen im Jahr 2020, dem ersten von Corona beeinflussten Jahr, Umsätze aus Lieferungen und Leistungen von über 583 Milliarden Euro erlöst. Im Vergleich zum Jahr 2019 war das ein Rückgang um 3,9 Prozent. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) in einer Pressemitteilung berichtet, lagen die geleisteten Umsatzsteuervorauszahlungen 2020 bei rund 9,18 Milliarden Euro.
Die Zahlen für das Jahr 2020 sind insbesondere hinsichtlich der Zahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen nicht vollständig mit den Vorjahren vergleichbar, da die Grenze für die Umsatzsteuerpflicht im Jahr 2020 von vorher 17.500 Euro auf 22.000 Euro angehoben wurde. Dadurch fielen berechnet auf Basis 2019 um die 4,7 Prozent der Unternehmen aus der Umsatzsteuerpflicht heraus. Der Beitrag dieser Kleinstunternehmen zu den umsatzsteuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen betrug im Jahr 2019 jedoch nur 0,04 Prozent.
Handel und verarbeitendes Gewerbe am gewichtigsten
Die beiden gewichtigsten Bereiche in Niedersachsen, das verarbeitende Gewerbe und der Handel, entwickelten sich im Jahr 2020 uneinheitlich. Während der Umsatz im ersten durch Corona-Beeinträchtigungen um 8,6 Prozent einbrach, konnte der Handel mit einem Plus von 1,6 Prozent leicht zulegen. Die höchsten Umsatzzuwächse im Vergleich zu 2019 wiesen das Baugewerbe (8,8 Prozent) und das Gesundheits- und Sozialwesen (4,1) auf. Starke Corona bedingte Rückgänge um mehr als ein Viertel verzeichneten das Gastgewerbe (-28,5) und der Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (-25,4). Der ebenfalls starke Rückgang im Bereich Bergbau (-28,1) beruhte überwiegend auf der sinkenden niedersächsischen Gasförderung.
Mit 91,6 Prozent gehörten im Jahr 2020 die weitaus meisten Unternehmen zu den Kleinstunternehmen mit einem Umsatz bis zu 2 Millionen Euro. Sie hatten allerdings nur einen Anteil von 11,8 Prozent am Gesamtumsatz. Dagegen gab es im Jahr 2020 nur 29 Unternehmen mit einem Milliardenumsatz. Ihr Anteil am Gesamtumsatz lag bei 32,0 Prozent. Der statistische Bericht zur Umsatzsteuer, der die erhobenen Daten in übersichtlichen Tabellen zusammenfasst und methodische Erläuterungen enthält, wird demnächst im Internet veröffentlicht. Im Internet sind ebenfalls detaillierte und regionalisierte Tabellen in der kostenfreien LSN Online-Datenbank ab dem Jahr 2009 verfügbar.
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