Uraufführung der Friedenskantate von Jochen A. Modeß

von Robert Braumann




Braunschweig. 2015 wiederholt sich zum 70. Mal das Ende des 2. Weltkrieges und Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker möchte daran in ganz besonderer Weise musikalisch erinnern und zum Frieden mahnen, mit einem Friedenskonzert und Gottesdienst am 9./10. Mai 2015 und einer musikalischen Uraufführung der Friedenskantate von Jochen A. Modeß in der St. Katharinen Kirche.

Die Idee kam Hecker durch ein Zitat des Abbé Franz Stock, »In den Augen Gottes gibt es weder Engländer, noch Franzosen, noch Deutsche, es gibt nur Christen oder ganz einfach Menschen« (1943), der während der Besetzung von Paris (1940-1944) Seelsorger in den dortigen Wehrmachtsgefängnissen war. Dort war er für die zum Tode Verurteilten zuständig. Oft wurden die Gefangenen im Unklaren darüber gelassen, wie es ihren Familien ging – Stock hielt Kontakt zu den Angehörigen und überbrachte unter Einsatz seines eigenen Lebens Informationen. Die Franzosen nannten ihn den »Seelsorger der Hölle«. Und deshalb vergab Claus-Eduard Hecker einen Kompositionsauftrag an den Greifswalder Komponisten Prof. Jochen A. Modeß, der eine Kantate über den Text von Franz von Assisi »Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens« für Solisten, Chor und Orchester schrieb.

"Ansprechend zeitgemäße Musiksprache"


Die Komposition ist von herausragender Qualität, da der Komponist eine »ansprechend zeitgemäße Musiksprache« findet und für das Werk nicht nur den Text von Franz von Assisi (»Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens«) musikalisch umsetzt, sondern eigene Texte hinzufügt. Die Chöre lässt er teilweise in ihren Sprachen singen. Und schließlich lässt er das Werk in einem vielstimmigen Kanon über den Cantus firmus aus dem Evangelischen Gesangbuch »Verleih uns Frieden gnädiglich« münden, der ZuhörerInnen und Ausführende singend vereinen soll.

Es singen auch Schülerlnnen


Die Komposition enthält darüber hinaus Abschnitte, die auch von Schülerlnnen gesungen werden können und sollen, da Schulen in Braunschweig in das Projekt einbezogen sind. Gespräche mit Fachleitern in Musik, Geschichte und Politik fanden ein mehr als positives Echo und bewirkten, dass in den genannten Fächern zu dieser Thematik in den Schulen gearbeitet wird.
Projekt mit überregionaler Ausstrahlung. Durch das Einbinden von Chören aus den genannten Ländern und die Beteiligung der Kantorei an St. Katharinen Braunschweig (kantorei.katharinenbraunschweig.de) erfährt das Projekt eine überregionale Ausstrahlung. Die Thematik wird außerdem ein größeres als das »typische Konzertpublikum« ansprechen.

Bemerkenswerter Aufführungsort


Aufführungsort ist die zentrale Stadtkirche St. Katharinen in Braunschweig, die nicht nur dem Braunschweiger Publikum für facettenreiche konzertante Aufführungen und bemerkenswerte gottesdienstliche Kirchenmusik bekannt ist.

Weitere Konzerteinladungen


Eine Einladung für eine zweite Aufführung wurde spontan vom Chor aus England für November 2015 ausgesprochen. Und auch die Leiterin des lettischen Chores deutete an, dass sie an einer Aufführung des Werkes in Riga interessiert ist.

Vortrag zur Friedensthematik


Darüber hinaus wird ein Vortrag von Staatssekretär Wolfgang Scheibel (Nds. Justizministerium) die Friedensthematik aufnehmen und mit dem Wort ausdrücken, wozu die Musik aufruft.

Karten


Karten zu Preisen von 12,75 Euro bis 29,60 Euro (ermäßigt 6,60 Euro bis 24,00 Euro) sind im Vorverkauf bei allen bekannten Stellen zu erhalten.




Das Projekt, das konzertant am Samstag, 9. Mai beginnt, mündet in einen Gottesdienst am Sonntag, 10. Mai, 10.30 Uhr in St. Katharinen in Braunschweig, in dem alle Chöre noch einmal gemeinsam die Kantate »Verleih uns Frieden gnädiglich« von Felix Mendelssohn Bartholdy unter der Leitung von LKMD Claus-Eduard Hecker aufführen werden. Die Predigt in diesem Gottesdienst wird der Bischof der Landeskirche Braunschweig, Dr. Christoph Meyns, halten.

Sonntag, 10. Mai 2015 | 10:30 Uhr | Braunschweig, St. Katharinen
Gottesdienst mit Bischof Dr. Christoph Meyns und Mendelssohn Kantate »Verleih uns Frieden gnädiglich« | Alle Chöre des Projektes, Claus-Eduard Hecker (Leitung)




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