Washington/Brüssel. Die Vereinigten Staaten wollen den Export von KI-Chips einschränken. Wie die US-Regierung wenige Tage vor dem Amtsantritt von Donald Trump am Montag ankündigte, soll es für die meisten Länder eine Obergrenze beim Kauf von Rechenleistung geben.
Diese Grenze soll bis zu einem Äquivalent von 50.000 modernen GPUs pro Land betragen. Für Länder, die mit den USA spezielle Vereinbarungen unterzeichnen, soll die Obergrenze auf 100.000 verdoppelt werden können. Für Chipverkäufe an 18 wichtige Verbündete und Partner gelten zudem keine Beschränkungen. Dazu zählen neben Deutschland auch Australien, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Neuseeland, die Niederlande, Norwegen, Schweden, Spanien, Südkorea und Taiwan.
Scharfe Kritik kam unter anderem von den Herstellern von KI-Chips, die die neuen Regeln für zu weitgehend halten. Auch in der EU werden die Pläne mit Sorge betrachtet. Die Maßnahme werde den Zugang mehrerer EU-Mitgliedstaaten und ihrer Unternehmen zu fortschrittlichen KI-Chips beschränken, teilten EU-Kommissionsvize Henna Virkkunen und EU-Handelskommissar Maros Sefcovic am Montagabend mit.
"Wir glauben, dass es auch im wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interesse der Vereinigten Staaten liegt, dass die EU fortschrittliche KI-Chips ohne Einschränkungen von den USA kauft", so die EU-Spitzenpolitiker. "Wir arbeiten eng zusammen, insbesondere im Bereich der Sicherheit, und stellen für die USA eine wirtschaftliche Chance dar, kein Sicherheitsrisiko."
Die Bedenken habe man bereits mit der derzeitigen US-Regierung geteilt, fügten Virkkunen und Sefcovic hinzu. Man freue sich zudem auf einen "konstruktiven Dialog" mit der nächsten US-Regierung. "Wir sind zuversichtlich, dass wir einen Weg finden können, um eine sichere transatlantische Lieferkette für KI-Technologien und Supercomputer aufrechtzuerhalten."
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