Berlin. Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will nach eigenen Angaben in Deutschland bis 2028 eine halbe Milliarde Euro für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ausgeben.
"Wir investieren in den kommenden fünf Jahren jeweils rund 100 Millionen Euro", sagte Fabian Hagmann, Vice-President E-Mobility, dem Fachdienst "Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility". Er leitet den internationalen Bereich Elektromobilität des Konzerns in den Märkten Schweden, Niederlande und Deutschland. In allen drei Märkten zusammen will Vattenfall pro Jahr 150 Millionen Euro investieren, zwei Drittel entfallen somit auf Deutschland.
Schwerpunkt soll der Ausbau von Ladestationen für sogenannte Location-Partner sein, die nur Flächen zur Verfügung stellen, aber nicht selbst in Infrastruktur oder Betrieb investieren. Dies seien zum Beispiel Supermärkte, Parkhäuser oder Hotels. Der Konzern betreibt in den drei Ländern insgesamt etwa 52.000 Ladepunkte, Deutschland ist der mit Abstand kleinste Markt mit gut 2.000 Ladepunkten (Niederlande: 30.000, Schweden: 20.000). "Auf der Basis unserer Erfahrungen in Skandinavien und den Niederlanden gehen wir jetzt intensiv den deutschen Markt an", sagte Hagmann.
Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur ist ein lohnendes Geschäft, glaubt Vattenfall. "Das rechnet sich aber nicht in zwei, drei Jahren, sondern in zehn oder 20 Jahren", so Hagmann. Ungeachtet der aktuellen Flaute bei den Zulassungszahlen von E-Autos erwartet Vattenfall, dass der Trend mittel- bis langfristig eindeutig nach oben geht. "Der deutsche Markt hinkt international hinterher, er wird aber künftig jedes Jahr um 20 bis 30 Prozent wachsen", so der Manager.
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