Vegan im neuen Jahr? Diätassistentin warnt vor Mangelerscheinungen

Um Blutarmut, Haarausfall, Jodmangel oder neurologischen Störungen zu vermeiden, müssen einige Dinge beachtet werden.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Weniger oder gar kein Fleisch mehr zu essen, gehört zu den häufigsten Neujahrsvorsätzen in Deutschland. Was beachtet werden muss beim Fleischverzicht, erklärt Nicole Poppinga, die examinierte Diätassistentin der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt, in einer Pressemitteilung.



Ob es gesundheitliche oder moralische Gründe sind – immer mehr Menschen in Deutschland verzichten auf das Essen von Fleisch oder von Tierprodukten. „Sich vollwertig zu ernähren ist auch vegetarisch oder vegan möglich“, erklärt Nicole Poppinga. „Allerdings gibt es einige Besonderheiten zu beachten.“ Gerade Neu-Veganer sollten sich ausgiebig mit ihrer neuen Ernährungsform beschäftigen.

Vitamin B12 fehlt


Studien haben gezeigt, dass bei einer fleisch- oder tierproduktelosen Ernährung Vitamine wie zum Beispiel Vitamin B12 fehlen. Das kann langfristig zu Mangelerscheinungen wie Blutarmut, Haarausfall oder neurologischen Störungen führen. „B12 wird nicht vom Körper produziert, sondern muss von außen zugeführt werden“, so Poppinga. Rein pflanzlich ist das kaum möglich, deshalb sollte im Arzt-Gespräch geklärt werden, welche Nahrungsergänzungsmittel nötig sind. Auch ein Jod-Mangel kann auftreten. Dieser lässt sich allerdings mit einem ausgewogenen Speiseplan und dem Einsatz von zum Beispiel jodhaltigem Salz ausgleichen.

Nicole Poppinga, Examinierte Diätassistentin in der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt.
Nicole Poppinga, Examinierte Diätassistentin in der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt. Foto: Helios


„Wer sich vegan ernährt, muss auf die Eisenzufuhr achten“, ergänzt die Diätassistentin. Eisenhaltige Lebensmittel wie Haferflocken, Samen oder Nüsse sind dafür geeignet. „Diese sollten möglichst immer mit Vitamin C eingenommen werden, zum Beispiel einem frisch gepressten Orangensaft. Kaffee dagegen hemmt die Aufnahme von Eisen.“ Eine Stunde vor und nach dem Essen sind Kaffee, schwarzer und grüner Tee deshalb Tabu.

Mit dem Arzt sprechen


Prinzipiell rät die Ernährungsberaterin dazu, vor einer Umstellung der Ernährung mit dem Hausarzt zu sprechen. Regelmäßige Untersuchungen decken Mangelerscheinungen rechtzeitig auf. Auch eine Ernährungsberatung kann sinnvoll sein, um das Basiswissen rund um vegetarische und vegane Ernährung zu lernen.