Kulinarisch38 verlagerte seine Tätigkeit von der Tastatur zum Herd und kochte mit viel Spaß und netten Teilnehmern in der Autostadt.
Das Wort weckt eigentlich andere Emotionen, als es will. Vermutlich jedenfalls. Die Kochschule. Da jeder die Schulbank gedrückt hat, gibt es unzählige Bilder. Die mit Spaß verbunden sind, halten sich, leider, in Grenzen. Schule prüft ab, gibt Wissen weiter, will einen Status quo erreichen. Mal mehr, mal weniger freudig. Betreiber von Kochschulen werden diese Assoziationen sicher nicht im Blick haben. Auch nicht die Macher der Kochworkshops mit den Köchen der Autostadt Restaurants. Getreu der Ernährungsphilosophie der Autostadt gibt es Angebote für die vegane Küche, solche für die vegetarische Küche und schließlich jene, in denen Fleisch verarbeitet wird. Da die Küchenchefs selbst in die »Lehrküchen« kommen, kann man schon ein wenig Respekt haben. Allerdings sollte dies eine unbegründete Sorge sein. Kulinarisch38 besuchte den vegetarischen Kurs von Markus Trappe vom Chardonnay. Und hier erfüllte sich weder das übliche Bild der Schule, noch musste man zittern, dass etwas unter den gestrengen Augen des Küchenchefs misslingen könnte.
[wowslider id="204"]
Geschäftiges Treiben in der Autostadt
Halb sechs in der Autostadt. Der Sommer ist zurückgekommen. Das avisierte Sommermotto der vegetarischen Kochschule passt: »Frisch und leicht durch den Hochsommer«. Wir sind etwas früher da und decken uns gleich noch bei der Bäckerei der Autostadt ein. Die Reihen in den Brotregalen sind zwar etwas gelichtet. Aber wie sollte es um diese Zeit anders sein? Das Foyer der Autostadt wird durch die hohen Glastüren in ein mildes Licht getaucht. Es herrscht ein reges Treiben. Ausflügler genießen die letzten Sonnestunden. An einer Wasserfontäne, die man durch die verglasten Fronten sieht, werden gestandene Männer zum Kind und spielen freudig mit der Richtung einer Wasserfontäne. In der Pizzeria herrscht Hochbetrieb. Zur Kochschule ginge man links bis zum Ende und halte sich dann rechts, so die Information am Servicepunkt. Dort, wo es zu den Räumlichkeiten der Kochschule geht, vergnügen sich die echten Kinder ausgelassen.
Begrüßung beim Prosecco
Sie umkurven mit kleinen Gefährten einen Gebäudeteil und lassen sich durch nichts stören. Die Örtlichkeiten der Kochschule sind schnell gefunden. Ebenfalls verglast und also offen schaut man auf die kleine »Schulküche«. Markus Trappe und eine Kollegin aus dem Service warten bereits auf die Teilnehmer und begrüßen jeden Einzelnen und jede Einzelne mit einem kleinen Schwätzchen und einem Prosecco – mit oder ohne Alkohol. Die Atmosphäre wird rasch deutlich. Hier soll ein Abend mit Spaß und Unterhaltung stattfinden. Markus Trappe ist ein echter Moderator, der die ganz unterschiedliche Gruppe leicht zusammenführt. Ob ein Geschenk für sich selbst oder eine Freundin. Die Menschen kommen in diese Kochkurse, um gemeinsam Spaß am Kochen und Essen zu haben, erzählt Trapp.
Schnippeln, Kochen, Braten
Und während die Gruppen dann schnippeln, braten, kochen oder backen, sorgt die Servicekraft fast unmerklich dafür, dass, anders als beim täglichen Kochen, alles sofort weggeräumt und umgehend sauber wieder zurückkommt. Da gibt es an diesem Abend an dem edel gedeckten Tisch zuerst Dinkelbrötchen mit Aioli oder Zitronencreme. Als sie als Appetithäppchen gereicht werden, trifft sich die muntere Gruppe das erste mal wieder zusammen und ist schon im Gespräch, als würde man sich viel länger kennen. Ein bisschen ist es so wie bei einer Urlaubsbekanntschaft, bei der in der guten Stimmung der Erholung das Eis viel schneller bricht als im Arbeitsalltag. Die erste Gruppe zauberte eine erfrischende Gazpacho mit Melone, Koriander und Spinatcrostini. Dann gibt es ein Steinpilzrisotto mit gebackenen Kirschtomaten, Parmesanchip und Zuckerschoten und schließlich ein weißes Schokoladen-Thymianparfait mit gratinierten Beeren.
Eine runde Sache
Wer Kochen einmal losgelöst von der täglichen Frage, was jetzt auf dem Tisch stehen soll, als anregende Erholung buchen möchte, sozusagen als Urlaubsereignis im Arbeitsalltag, der ist bei den Kochevents der Autostadt gut aufgehoben. Von den Teilnehmern gab es erfahrene Mitstreiter, die den Eindruck des Kurses von Markus Trapp bestätigen konnten: Gut organisiert, freundlich in der Moderation mit tollen Ergebnissen. Dafür sorgten Koch und Service gleichermaßen. Zwar erlebte man nicht Schule im eigentlichen Sinn. Aber jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin dürfte, wie wir, Tipps mitgenommen haben. Etwa dass man beim Risotto erst den Reis kurz anschmort und dann die Zwiebeln. Oder was bei der Eis- und Parfaitherstellung zu beachten ist. Beim gemeinsamen Menü – Servicekraft und Koch saßen nicht nur mit am Tisch, sondern waren Teil der Gruppe, klingt ein ereignisreicher Abend aus. Bei guten Gesprächen, guter Stimmung, gutem Wein – und auch das Essen lässt sich sehen, bzw. schmecken. Mit Sicherheit wird der eine oder andere Teilnehmer dieses abends wieder kommen. Wir auf alle Fälle. Kochworkshops in der Autostadt.