Region. Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Bezirk Region Süd- Ost-Niedersachsen fordert einen besseren Schutz für Mitarbeiter in der Kinderbetreuung. Das Personal sei in der Pandemie extremen Belastungen und einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt, sagt ver.di.
Kita-Beschäftigte seien laut ver.di mit weitaus höheren Belastungen in der „Corona-Krise“ konfrontiert, als manche andere Berufsgruppen, und würden sich momentan oft alleine gelassen fühlen. Dies drücke sich unter anderem in Fallzahlen zu Krankschreibungen aus, wie sie kürzlich in einer AOK-Studie veröffentlich wurden. Diese Fakten sowie das Thema Gesundheitsschutz für Kita-Beschäftigte würden aber aktuell kaum Beachtung in öffentlichen Diskussionen finden. Dabei seien berufstätige Frauen - auch ohne Corona-Krise - mit Mehrfachbelastungen konfrontiert, die aus einer bis heute ungleichen Verteilung von Fürsorgearbeit resultieren. Und mit der Coronakrise würden sich solche ungleichen Strukturen verschärfen. Während aktuell viele Beschäftigte im Homeoffice arbeiten oder dazu angehalten werden, seien Beschäftigte in den Kitas, mit weitaus größeren Gefahren und Belastungen konfrontiert.
Gewerkschaftssekretär Nico Limprecht erklärt dazu: „Die Kita-Einrichtungen laufen im Notbetrieb, das heißt, es bräuchte eigentlich weniger Personal. Trotzdem müssen oft mehr Kinder betreut werden, als es zulässig wäre. Wir empfehlen, die Teams zu teilen. Die eine Hälfte übernimmt die Betreuung, die andere übernimmt Vorbereitung, Dokumentation und ähnliches von zu Hause aus. Nach einer Woche wird gewechselt. So muss im Falle einer Ansteckung nicht eine ganze Kita dichtgemacht werden und für die Kollegen wird der Schutz verbessert."
Außerdem fordere ver.di regelmäßige Corona-Tests, wo das noch nicht praktiziert wird. Und bei den anstehenden Impfungen sei eine umfassende Informationspolitik durch die Arbeitgeber vonnöten. „Die Zeit für die Impfungen ist aus unserer Sicht natürlich Arbeitszeit. Dabei steht Beschäftigten in den Kitas ein Anspruch auf eine Gefährdungsbeurteilung ihres Arbeitsplatzes zu. Wenn die Gefährdungen in Folge der Pandemie nicht abgestellt werden, sollte man prüfen, wie über diesen Weg für Abhilfe gesorgt werden kann", so Limprecht abschließend.
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