Region. Die Tarifverhandlungen zur Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes sind am Donnerstag in der 8. Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben.
Laut ver.di legten die Arbeitgeber kein neues Angebot zu Verbesserungen über die Schlichtungsempfehlung hinaus vor. "Damit haben die Arbeitgeber die Weichen auf Fortsetzung der Streiks gestellt", sagte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske, in Offenbach. "Es ist bedauerlich, dass die Arbeitgeber das deutliche Signal der Beschäftigten aus der Mitgliederbefragung nicht aufgegriffen haben." Der Deutsche Städtetag hatte schon im Vorfeld mitgeteilt, dass man mit dem Schlichtungsangebot, aus eigener Sicht an der absoluten Schmerzgrenze wäre. Die Erhöhungen sollten zwischen zwei und 4,5 Prozent, je nach Berufsgruppe liegen. Damit liegen die Vorschläge weit unter den ursprünglichen Forderungen von ver.di. Man kritisierte, dass es damit nicht zu einer wirklichen Aufwertung der Berufe kommen würde.
Streiks werden vorbereitet
Beide Seiten hätten es als sinnvoll angesehen, im Gespräch zu bleiben. "Das ist der positive Aspekt dieses Tages. Und wenn es auf Seiten der Arbeitgeber die Bereitschaft gibt, zu Veränderungen zu kommen, sind wir selbstverständlich bereit, uns zusammenzusetzen", betonte Bsirske. Dafür spreche derzeit allerdings sehr wenig. "Deshalb werden wir jetzt die Streiks vorbereiten, für deren Fortsetzung wir aus der Mitgliederbefragung einen klaren Handlungsauftrag haben." Diese Streiks würden unberechenbarer und könnten nach dem Ende der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg, also voraussichtlich in der ersten Oktober-Hälfte, beginnen. In einer Mitgliederbefragung hatten 69,13 Prozent der ver.di-Mitglieder im Sozial- und Erziehungsdienst den Schlichterspruch abgelehnt.