Berlin. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat die geplante Anhebung des Zusatzbeitragssatzes zur gesetzlichen Krankenversicherung von 1,7 auf 2,5 Prozentpunkte deutlich kritisiert. "Diese Entwicklung ist nicht überraschend, denn sie ist auch eine Folge von falschen politischen Entscheidungen", sagte Thomas Moormann, VZBV-Leiter Gesundheit und Pflege.
Beitragssatzerhöhungen würden die finanziellen Probleme der Kassen nicht lösen, sondern sie einseitig zulasten der Beitragszahler verschieben. "Insbesondere Menschen mit niedrigem Einkommen werden die außergewöhnlich hohen Beitragssprünge zu spüren bekommen", so Moorman. Die Verbraucherzentralen rechnen mit einer Mehrbelastung von bis zu 265 Euro im Jahr.
Auch in der Pflegeversicherung würden Beitragssatzerhöhungen erwartet, obwohl die Ampel im Koalitionsvertrag versprochen hatte, für versicherungsfremde Leistungen mehr Steuermittel bereitzustellen, bemängelte Moorman. "Bislang ist das nicht passiert. Gleichzeitig steigen die Gesundheitsausgaben ungebremst weiter an." Er rief die Politik dazu auf, "endlich strukturelle, nachhaltige Lösungen sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite finden".
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