Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft Verdi kündigt erbitterten Widerstand gegen einen Kauf der Commerzbank durch Unicredit an. "Wir werden uns mit allen Mitteln gegen eine Übernahme durch Unicredit wehren", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär und Commerzbank-Aufsichtsrat Stefan Wittmann am Mittwoch dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
"Wir wollen nicht das gleiche Schicksal erleiden wie die Hypovereinsbank." Seit der Übernahme der HVB 2005 habe Unicredit bei seiner Münchener Tochter Tausende Arbeitsplätze gestrichen und viele Kompetenzen nach Mailand abgezogen, klagte Wittmann. In München werde heute so gut wie nichts mehr entschieden. "Wenn man sich anschaut, was mit der HVB passiert ist, kann man sich gegen eine Übernahme durch Unicredit nur wehren."
Wittmann hofft dabei auch auf die Unterstützung der Bundesregierung. "Ich erwarte, dass der Bund die industriepolitische Verantwortung für den Standort Deutschland übernimmt und eine Übernahme der Commerzbank durch Unicredit verhindert", sagte Wittmann. "Der Bund muss jetzt klare Kante zeigen und seine verbliebene Beteiligung von zwölf Prozent nutzen, um eine schädliche Übernahme der Commerzbank zu verhindern." Es dürfe nicht sein, "dass wichtige Entscheidungen über die Finanzierung von Europas größter Industrienation künftig in Mailand fallen".
Die Bundesregierung hatte sich am Mittwoch selbst von der geplanten Übernahme überrascht gezeigt. Man sei nicht vorab informiert worden, sagte ein Sprecher in Berlin.
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