Vergiftetes Klima? Eintrachts Fanabteilung lässt Sitz im Aufsichtsrat leer

Eine Mehrheit der Mitglieder sprach sich dafür aus, dem Aufsichtsrat vorerst fern zu bleiben. Das Verhältnis zwischen Präsidium und Fans müsse erst verbessert werden.

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Eigentlich sollten die Fans mehr Einfluss bekommen. Symbolbild
Eigentlich sollten die Fans mehr Einfluss bekommen. Symbolbild | Foto: Frank Vollmer

Braunschweig. In seiner Rede auf der Jahreshauptversammlung von Eintracht Braunschweig im vergangenen Jahr, brach der dort zum Präsidenten gewählte Christoph Bratmann auch eine Lanze für mehr Mitspracherecht der Fans. Im Aufsichtsrat des Vereins sollte daher künftig ein Vertreter der Fanabteilung sitzen. Ein entsprechender Kandidat sollte nun am 12. November im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung vorgestellt werden. Doch daraus wird nichts. Wie aus einer Mitteilung des Vereins auf dessen Homepage hervorgeht, hat sich die Mitgliederversammlung der Fanabteilung dazu entschieden, den Sitz vakant zu lassen.



Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 22. Oktober, an der rund 80 Mitglieder teilnahmen, sei intensiv und kontrovers über das Thema "Aussprache und Neuwahl des Fanvertreters im Aufsichtsrat" diskutiert worden. Neben zwei Bewerbern, die sich auf das Amt des Fanvertreters beworben hatten, sei auch ein Antrag auf "leeren Stuhl" eingebracht worden. Dieser beinhaltete, den Posten des Aufsichtsratsvertreters bis zur Jahreshauptversammlung 2022 frei zu lassen, da "das Klima zwischen Präsidium und Fanabteilung als toxisch und noch nicht befriedet" angesehen werde. Knapp 75 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder seien dem Antrag gefolgt, so dass über die beiden Bewerber nicht mehr abgestimmt wurde. Laut Abteilungsleiter Mario Goldmann sei dies aber nicht als Ablehnung der beiden Bewerber zu verstehen.


"Klima muss verbessert werden"


Die Mitgliederversammlung stellte fest, dass sich durch diesen Entschluss für das Präsidium des Vereins und den Vorstand der Fanabteilung Aufgaben zur Verbesserung des Klimas und der Kommunikationsstrukturen ableiten würden, um die deutlich zu Tage getretenen Bedenken der Mitglieder zukünftig ernst zu nehmen. Außerdem sei eine Anbindung der Fanabteilung an den Aufsichtsrat bis zur Besetzung des Postens zielführend.


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