Verkehrsunfälle in Braunschweig: Radfahrer besonders im Fokus

Die Polizei registriert 2022 beim Radverkehr einen deutlichen Anstieg der Verkehrsunfälle und der Personenschäden.

Die Fahrradstaffel der Polizei. (Archiv)
Die Fahrradstaffel der Polizei. (Archiv) | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Nachdem die Polizeidirektion bereits für die gesamte Region die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2022 veröffentlicht hat, folgten nun auch die Zahlen speziell für Braunschweig.



Laut der aktuellen Statistik sei die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Stadtgebiet nach den Corona-Jahren wieder gestiegen. Im Zehnjahresspiegel habe sich der Trend sinkender Unfallzahler allerdings fortgesetzt. Fahrradfahrer seien weiterhin überproportional an Verkehrsunfällen mit schweren Folgen beteiligt. In Zusammenarbeit mit anderen Verkehrssicherheitspartnern bezieht die Polizei Braunschweig deshalb Radfahrer und daneben Kinder, junge Verkehrsteilnehmer und Senioren weiterhin schwerpunktmäßig in ihre verkehrspräventiven Maßnahmen und Konzepte ein.

Verletzte im Straßenverkehr


Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Stadtgebiet mit 6944 (Vorjahr 6433) wieder gestiegen. 2022 wurden 169 Menschen mehr verletzt. Insgesamt waren es 894 (725) Personen. Dabei wurden 142 (112) schwer und 750 (609) leicht verletzt. Zwei (4) Personen kamen im Jahr 2022 bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet ums Leben. Hier handelt es sich um einen Motorradfahrer und eine Fußgängerin.

Die Erhebung der Verkehrsunfallzahlen ist eine entscheidende Grundlage für die Polizei Braunschweig bei der Verkehrsüberwachung und der täglichen Präventionsarbeit. Die Unfallzahlen werden in Zusammenhang mit der Unfallursache, der Art des Verkehrsmittels und der beteiligten Altersgruppe genannt.

"Ziel der Verkehrssicherheitsarbeit ist die Senkung der Unfallzahlen, insbesondere aber die Reduzierung der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen.
Es werden speziell die Risikogruppen der Kinder, der jungen Fahrer und der Senioren betrachtet. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Gruppe der Fahrradfahrer", erklärt die Polizei.

Radfahrer im Fokus


Die Zahl der Unfälle mit beteiligten Fahrradfahrern ist im Jahr 2022 auf 634 (510) gestiegen. Bei diesen Unfällen wurde im vergangenen Jahr ein Großteil der Radfahrer verletzt. Dies geschah bei 433 (331) Verkehrsunfällen mit Radfahrern. Tödlich verletzte Radfahrer wurden glücklicherweise in 2022 nicht verzeichnet. Im Vorjahr wurde ein tödlich verletzter Radfahrer beklagt. Leichtverletzt wurden 368 (278) und 65 (52) Radfahrer wurden schwerverletzt.

Die Hauptunfallursache bei von Radfahrern selbst verursachten Fahrradunfällen, die einen Personenschaden zur Folge hatten, seien Stürze ohne Fremdeinwirkung. Bei den alkoholbedingten Fahrradunfällen setzten 28 (28) Radfahrer bei insgesamt 29 (31) Unfällen die Ursache.

In den Zahlen der Fahrradunfälle sind Unfälle mit Pedelecs bereits inbegriffen. Die Pedelec-Unfälle machen einen kleinen Anteil von 19 Prozent (15 Prozent) aus. Der Trend der letzten Jahre werde aber durch einen stetigen Anstieg bestätigt. Im Jahr 2022 waren es 121 (74) von den oben bereits genannten insgesamt 634 (510) Fahrradunfällen. Hierbei wurden 76 (39) Personen leicht und 15 (11) schwer verletzt.

Intensive Verkehrssicherheitsarbeit


Da Fahrradfahrer nach wie vor eine überproportionale Beteiligung an schweren Folgen aufweisen, soll die Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei mit dieser Zielgruppe intensiv umgesetzt werden. Zu großen Teilen hat die Einrichtung der Fahrradstaffel der Polizei Braunschweig den Fokus auf diese Verkehrsteilnehmer gerichtet. "Die Fahrradstaffel ist im Stadtbild präsent und ansprechbar geworden und weist die Radler in täglichen Kontrollen und zahlreichen persönlichen Gesprächen auf die Gefahren hin, denen sie im Straßenverkehr ausgesetzt sind", so die Polizei.

Fazit der Polizei


In der Unfallstatistik 2022 ist die Gesamtzahl an Unfällen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Zehnjahresspiegel setzt sich der Trend sinkender Unfallzahlen allerdings fort. Besonders Fahrradfahrer würden weiterhin eine überproportionale Beteiligung an Verkehrsunfällen mit schweren Folgen aufweisen.

Diese Entwicklung fände in polizeilichen Konzepten zur Verkehrsprävention und Verkehrsunfallursachenbekämpfung verstärkt Berücksichtigung. Der Einsatz der Fahrradstaffel werde weiterhin voll unterstützt und fortlaufend personell gestärkt. Die Polizei Braunschweig will gemeinsam mit ihren Verkehrssicherheitspartnern ein besonderes Augenmerk auf die Schulung von Kindern und lebensälteren Bürgern richten.

Die Ablenkung im Straßenverkehr, zum Beispiel durch die Nutzung von Handys, stehe auch zukünftig im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit. Periodisch regelmäßige Kontrollen durch alle zuständigen Dienststellen des Stadtgebietes sollen hier zu einer Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer beitragen.

Hinzu käme das Themenfeld der Fahrtüchtigkeit. Die Beeinflussung von Fahrern durch Drogen und/oder Alkohol werde weiterhin schwerpunktmäßig im Rahmen des täglichen Dienstes oder in Form von großangelegten Kontrollen überwacht, so die Polizei.


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