Vermeintliches Hakenkreuz im Schloss sorgt für Verwirrung

von Julia Seidel


Die Wappen der Eheleute wurden in den Kaminsims gemeißelt. Foto: Stadt Wolfenbüttel
Die Wappen der Eheleute wurden in den Kaminsims gemeißelt. Foto: Stadt Wolfenbüttel | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Wie der NDR kürzlich berichtete, habe sich ein Rechtsanwalt aus Hannover kürzlich bei einem Besuch im Wolfenbütteler Schloss über ein dort in einem Kaminsims eingemeißeltes Hakenkreuz gewundert. Der Kamin befinde sich im Renaissance-Saal des Wolfenbütteler Schlosses. regionalHeute.de fragte bei der Stadt nach, was es damit auf sich hat.


Die Diskussion um den Kamin sei nicht neu. In regelmäßigen Abständen gebe es immer wieder Anfragen zu dieser Thematik, so die Stadt Wolfenbüttel. Bei dem vermeintlichen Hakenkreuz auf dem Kaminsims handele es sich um eine sogenannte "Swastika", ein Symbol, das bereits seit mehreren Jahrtausenden sowohl in Asien als auch in Europa in unterschiedlichen Kulturen und Religionen vorgekommen sei, so die Stadt Wolfenbüttel weiter. Die Nationalsozialisten hätten sich dieses Zeichens bedient und machten das "Hakenkreuz" 1920 zum Kennzeichen der NSDAP.

Die Swastika auf dem Kaminsims gehe demnach auf das Wappen der Einbecker Patrizierfamilie Raven zurück, die das Symbol nachweislich seit dem 16. Jahrhundert im Wappen führe. Anna Raven habe 1600 den Braunschweiger Bürgermeister Henning Schrader geheiratet. Das Paar, das in Braunschweig ein Haus am Hagenmarkt bezog, errichtete dort den auf das Jahr 1609 zu datierenden Kamin, auf welchem sich die Wappen der Ehepartner befanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Haus zerstört worden und musste abgebaut werden. So sei der Kamin 1951 in den Renaissance-Saal im Schloss eingebaut worden.

Nach NDR-Informationen wolle die Verwaltung nun aktiv werden: Eine Infotafel am Kamin solle die Herkunft in Zukunft erklären.


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