Region. In der Sommerzeit, wenn die Heizkörperventile längst heruntergedreht sind, gerät der Heizungskeller oft in Vergessenheit. Doch gerade in dieser Zeit werden mitunter unbemerkt beträchtliche Mengen an Brennstoff und Strom verbraucht. Klaus Nottebaum, Energieexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen, erklärt warum.
„Heizkessel, die im Sommer ausschließlich für die Erwärmung des Trinkwassers genutzt werden, weisen einen sehr niedrigen Nutzungsgrad von 20 bis 50 Prozent auf“, sagt Klaus Nottebaum, Energieexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen, und erklärt: „Grund dafür sind die Bereitschaftsverluste. Sie treten immer auf – unabhängig davon, wie viel Wärme abgenommen wird.“ Im Sommer werde daher ein beträchtlicher Teil der eingesetzten Energie nicht effizient genutzt.
Ein weiteres Problem: Fehlt eine Sommerschaltung - wie oft bei älteren Kesseln - oder wird die Umschaltung auf Sommerbetrieb schlichtweg vergessen, läuft der Kessel ganzjährig in Heizbereitschaft. Dann hält sich der Kessel selbst auf Betriebstemperatur und die Heizungspumpe verbraucht viel Strom, obwohl keine Wärme benötigt wird. „Anders als viele glauben, ist auch ein separat beheizter Gas-Warmwasserspeicher oft nicht effizienter - im Gegenteil. Diese Geräte können je nach Baualter noch höhere Energieverluste und Betriebskosten verursachen“, sagt Nottebaum. Das gelte sogar, wenn der danebenstehende Heizkessel abgeschaltet ist.
Die Alternative: erneuerbare Energien
Eine elegante Lösung für die sommerliche Trinkwassererwärmung bietet die Nutzung von Sonnenenergie. Dies kann entweder durch eine Solarwärmeanlage oder, falls beispielsweise mit einer Wärmepumpe geheizt wird, durch eine Photovoltaikanlage erfolgen. Bei richtiger Auslegung einer Solaranlage ist die sommerliche Wärmeerzeugung dann komplett regenerativ.
Die Installation von Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien fördert der Bund mit bis zu 70 Prozent der Investitionssumme. „Der Sommer ist der optimale Zeitpunkt, um eine Heizungserneuerung anzugehen. Denn fällt die Heizung im Winter aus, müssen Entscheidungen oft schnell getroffen werden. Das kann dazu führen, dass nicht alle wichtigen Aspekte der Gebäudebeheizung berücksichtigt werden“, erklärt Nottebaum.
Unabhängige Beratung rund um die Themen Heizung, Energiekosten, baulicher Wärmeschutz, erneuerbare Energien und Fördermittel bietet die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Interessierte können unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 einen Termin vereinbaren. Mehr Informationen unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
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