Wolfenbüttel. Bei einem Thema drehte sich der städtische Bauausschuss am Dienstag im wahrsten Sinne des Wortes im Kreis. Nämlich bei der Frage, ob dem Antrag des Ausschussvorsitzenden Uwe Kiehne, einen Kreisverkehr im Neubaugebiet "Hinter dem kleinen Horn " in Fümmelse zu bauen, zugestimmt werden soll.
Thematisiert wurde der Bebauungsplan des Neubaugebiets im Wolfenbütteler Ortsteil Fümmelse. Hierzu berichtete Bauamtsleiter Ivica Lukanic, dass ein Gespräch mit der Ortsbürgermeisterin von Fümmelse, Hiltrud Bayer, und einigen Ortsratsmitgliedern ergeben habe, dass kein Kreisverkehr an der Zufahrt zum Baugebiet an der Drehstraßeentstehensoll. So hatte es auch am 6. Juni der Ortsrat in seiner Sitzung entschieden. Entsprechend verwundert zeigte sich der Bauausschuss über den Antrag Kiehnes, der auf Bitten der Ortsbürgermeisterin erfolgt sein soll, wie dieser erklärte. Die Verwirrung darüber war groß, dass solch ein Antrag überhaupt noch eingebracht werde, wo die Frage nach dem Kreisel offenbar seitens der Fümmelser schon geklärt sei.
Und sollte man sich nun dem Ortsrat anschließen und den Antrag und damit den Kreisel ablehnen oder dem Wunsch Kiehnes nachkommen und das Thema noch einmal aufnehmen? Damit würde man aber die Entscheidung des Ortsrates untergraben. Macht es überhaupt Sinn, sich dieser Frage noch zu widmen? Schließlich würde die Annahme des Antrags zur Folge haben, dass die Planungen und Entwürfe überarbeitet werden müssten. Das wiederum könnte zu Verzögerungen in der Ausführung führen.
Am Ende entschied sich Kiehne dafür, seinen Antrag zurück zu ziehen. Dem Willen und der Entscheidung des Ortsrates wollte man dann doch nicht im Wege stehen.
Hiltrud Bayer, ortsbürgermeister von Fümmelse, hätte gerne einen Kreisel an der Zufahrt zum Neubaugebiet gesehen. Foto:
Ein Missverständnis
Doch eine Frage bleibt: Wie konnte es sein, dass der Ortsrat Fümmelse, in dem auch die Ortsbürgermeisterin Mitglied ist, gegen den Kreisel stimmt, aber nur zwei Wochen später auf Anraten der Ortsbürgermeisterin ein Antrag für einen Kreisverkehr in den städtischen Bauausschuss eingebracht werden soll? Nachgefragt bei Hiltrud Bayer erklärte diese, dass sie persönlich schon gerne gesehen hätte, dass dort ein Kreisverkehr entsteht. Allein schon deshalb, weil man den Schwerlastkraftverkehr dadurch hätte etwas ausbremsen können. Man habe sich aber im Ortsrat dann einstimmig gegen den Kreisel entschieden. "Ursprünglich war ja ein Kreisverkehr an der Stelle geplant. Und ich habe im Ortsrat dann angeregt, ob man nicht doch noch einmal darüber nachdenken sollte. Aber der Beschluss ist dann einstimmig gefasst worden, damit das Baugebiet zum Laufen kommt. Mit der Kreuzung können wir aber auch leben", sagt Hiltrud Bayer.
Hiltrud Bayer, Ortsbürgermeisterin von Fümmelse. Foto: privat
Dass Uwe Kiehne nun im städtischen Bauausschuss den Kreisverkehr noch einmal zur Sprache gebracht hat, wäre auf ein Missverständnis zurückzuführen. Zwar habe Bayer Kiehne mitgeteilt, dass sie schon gerne einen Kreisverkehr gesehen hätte, explizit habe sie ihn vor der Sitzung des Bauausschusses aber nicht darum gebeten, diesen zu beantragen. "Ich habe mit Herrn Kiehne gesprochen, vor der Bauausschuss-Sitzung und habe ihm das mitgeteilt. Und es tut mir nun leid, dass er diesen Antrag stellte", so Bayer und sagt, sie habe sich schon bei Uwe Kiehne dafür entschuldigt, dass man da nicht länger drüber gesprochen habe.
"Ich habe ihn schon informiert. Aber vielleicht haben wir uns da nicht eindeutig erklärt, dass es da einen einstimmigen Beschluss gab und dass es eher eine Anregung war. Ich hatte ihm vor der Bauausschuss-Sitzung erklärt, dass wir gerne einen Kreisverkehr gehabt hätten. Wir können mit der vierarmigen Kreuzung und einer Querungshilfe aber auch gut leben", versichert Fümmelses Ortsbürgermeisterin.
"Als ich vor der Ortsratssitzung mit Uwe Kiehne sprach, habe ich ihm gesagt, `denk mal an den Kreisverkehr` und so ist es wohl zustande gekommen, dass er den Antrag gestellt hat", erklärt Hiltrud Bayer.
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