Viele Menschen mit Herzkrankheiten in der Region

Goslar und Salzgitter schneiden im Landesvergleich besonders schlecht ab.

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Symbolbild | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Region. In Niedersachsen ist jeder zwölfte Erwachsene ab 30 Jahren von einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) betroffen. Mit einer Diagnose-Häufigkeit von acht Prozent liegt Niedersachsen leicht unter Bundesdurchschnitt (8,3). Im Ranking der 45 Kreise und kreisfreien Städte gibt es die meisten KHK-Patienten in Holzminden, Hameln-Pyrmont, Salzgitter, Northeim, Uelzen und Goslar, teilte die AOK mit.


Die niedrigsten Anteile ergeben sich für Oldenburg, das Ammerland, Harburg, Lüneburg und Osterholz. Den geringsten Anteil der KHK-Erkrankten an allen Einwohnern ab 30 Jahren weist die Untersuchung für Oldenburg (6,3 Prozent) aus, den höchsten für Holzminden (11,3 Prozent). In dünn besiedelten, ländlichen Regionen kommt die KHK mit 9,6 Prozent überdurchschnittlich häufig vor, in Großstädten ab 500 000 Einwohnern liegt der Wert dagegen nur bei 7 Prozent (Region Hannover 7,6 Prozent). "Eine maßgebliche Rolle spielt dabei, dass in ländlichen Regionen häufig mehr ältere Menschen mit einem höheren Erkrankungsrisiko leben", sagte AOK-Chef Peter.

Rauchen bleibt großes Risiko


In einer Studie wurde auch der Einfluss der verschiedenen Risikofaktoren auf die Koronare Herzkrankheituntersucht. Der direkte Zusammenhang zwischen KHK und Bluthochdruck sowie KHK und Typ-2-Diabetes spiegelt sich in den regionalen Auswertungen wider. So lag der KHK-Patientenanteil in Regionen mit wenigen Bluthochdruck-Betroffenen wie Braunschweig, Lüneburg oder Oldenburg im fairen Vergleich bei 7,3 Prozent, in Regionen mit besonders vielen Hypertonie-Patienten (u.a. Wesermarsch, Lüchow-Dannenberg, Holzminden) dagegen bei 10 Prozent.

Bei Diabetes mellitus Typ 2 ist der Zusammenhang ähnlich ausgeprägt: Hier reicht die Spanne der KHK-Häufigkeit im fairen Vergleich von 6,5 Prozent im Ammerland bis zu 9,8 Prozent in Holzminden. Deutlich wird auch, dass Regionen mit einem hohen Anteil von Rauchern stärker von KHK betroffen sind. Dort liegt der Anteil der KHK-Patienten bei 9,3 Prozent, in Regionen mit wenigen Rauchern dagegen bei nur 7,4 Prozent.

Arme Menschen häufiger krank


Die Studie zeigt zudem, dass materiell und sozial benachteiligte Menschen häufiger an einer KHK erkranken als Menschen mit hohem sozialen Status. So liegt der KHK-Patientenanteil in ökonomisch und sozial besonders benachteiligten Regionen laut Gesundheitsatlas bei 10 Prozent. In Regionen mit der besten materiellen und sozialen Ausgangssituation sind nur 7,2 Prozent KHK-Betroffene zu finden.