Voatsiperifery – eine Rarität aus Madagaskar.[/image] Wer etwas ganz Besonderes auf den Tisch bringen möchte, empfiehlt Jörg Günther von der Gewürzmanufaktur Temperos den Urwaldpfeffer Voatsiperifery. Gut, er ist wirklich nicht leicht auszusprechen, der Voatsiperifery. Wer kann auch von sich behaupten, Malagasy zu können? Das spricht man auf Madagaskar. Von der fernen Insel kommen allerlei kulinarische Spezialitäten. Und von dieser ist Jörg Günther besonders begeistert. Malagasy beherrscht er zwar ebenfalls nicht, aber über das Gewürz weiß er bestens Bescheid. Während er die Pfefferkörner im Mörser stößelt, erklärt er: »Voa ist die Frucht. Tsiperifery der Name der Pflanze.« Die Aromen des sehr seltenen Pfeffers – nur 1.500 kg im Jahr werden davon geerntet – entfalten sich sofort. Die Rarität wachse ausschließlich wild im tropischen Wald Madagaskars, erklärt Günther: »Die Früchte entstehen nur an den ganz jungen Trieben. Für die Menschen an der Ostküste der Insel, wo das Gewürz geerntet wird, bedeutet das eine extreme Herausforderung.« Umso großartiger, dass es so etwas im Kulinarisch38-Raum gibt.
Das Starterrezept: Ziegenkäsekugeln
Die Mühe lohnt, wie man sehr schnell feststellt. Der Geschmack dieses Pfeffers ist angenehm warm, fein erdig. Man ahnt den dichten Tropenwald auf der Zunge. Blumige Aromen umspielen den Gaumen. Das gibt ein ganz besonders frisches Geschmackserlebnis. Einsetzbar sei der Pfeffer vielseitig, so Günther. Sein Aroma ist lang anhaltend und passe zu Lamm und Schwein ebenso wie zu Früchten oder Schokolade. Für den Erstversuch hat der Schatzhüter seltener Gewürze gleich einen guten Tipp: »Ziegenfrischkäse in Kugeln formen und in Macispuderzucker und den Urwaldpfeffer rollen. Für den Macispuderzucker werden Rohrzucker mit Macis im Mörser verrieben. Die Kugel wird schließlich mit etwas Honig beträufelt.« Damit stellt man sich in Nullkommanichts einen köstlichen Brotaufstrich her. Einfach zuzubereiten ist er auch. Da hat man genug Zeit, um die Aussprache dieses schwierigen Wortes zu üben: Voatsiperifery.