Region. Der Anteil der Menschen mit Diagnose COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist in Niedersachsen von 2017 auf 2023 um rund 9 Prozent zurückgegangen. Das zeigen aktuelle Daten, die das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) im Gesundheitsatlas Deutschland veröffentlicht hat.
Laut AOK waren 2023 in Niedersachsen insgesamt 320.500 Menschen ab 40 Jahren von der Volkskrankheit betroffen, 2017 waren es noch 334.000. Damit hat sich die Zahl der Patientinnen und Patienten mit COPD in sechs Jahren um fast 14.000 reduziert. Wenn Veränderungen der Alters- und Geschlechtsstruktur der Bevölkerung berücksichtigt werden, ergibt sich für 2017 eine Krankheitshäufigkeit von 7,5 Prozent, während es 2023 nur noch 6,8 Prozent waren. Somit sei zwischen 2017 und 2023 ein relativer Rückgang von rund 9 Prozent zu verzeichnen. Gründe dafür dürften laut WIdO in erster Linie der zunehmende Rauchverzicht in der Gesellschaft und verschärfte Regelungen zum Rauchverbot sein.
Was ist COPD?
COPD ist eine Lungenerkrankung, bei der die Atemwege dauerhaft verengt sind. Patienten haben dadurch ein Gefühl von Atemnot. Der wichtigste beeinflussbare Risikofaktor für die Entstehung der COPD sei das Rauchen. Die eingeatmeten Partikel würden eine Entzündung des Lungengewebes hervorrufen, die langfristig zu einer chronischen Verengung der Bronchien und damit zu einem erhöhten Atemwiderstand führe. Aber auch weitere Faktoren, wie das Einatmen anderer Schadstoffe oder chronisch wiederkehrende Atemwegsinfekte, können zum Entstehen der Krankheit beitragen und diese verschlimmern.
Regionale Unterschiede in Niedersachsen
Die regionalen Unterschiede bei der Diagnosehäufigkeit in den 45 Kreisen und kreisfreien Städten seien im fairen Vergleich (alters- und geschlechtsstandardisiert) groß: In Osterholz (5,3 Prozent) und Lüneburg (5,4 Prozent) leben die wenigsten Patienten mit einer COPD. Am stärksten betroffen seien Göttingen (8,4 Prozent) und Salzgitter (8,2 Prozent). Im Vergleich aller 16 Bundesländer liege Niedersachsen beim Anteil erkrankter Menschen auf Platz 6 (6,8 Prozent). Den höchsten Wert erzielt Berlin (8,3 Prozent), den niedrigsten Wert haben Sachsen und Baden-Württemberg mit jeweils 5,5 Prozent.
Männer häufiger betroffen als Frauen
In allen Altersgruppen würden mehr Männer als Frauen an COPD erkranken. In der Altersgruppe 40 bis 54 sei der Unterschied noch gering. Hier waren 2023 in Niedersachsen 2,7 Prozent der Männer und 2,5 Prozent der Frauen betroffen. In der Gruppe der 85- bis 89-Jährigen sei die Erkrankung insgesamt häufiger und der Unterschied deutlicher: 14,5 Prozent der Männer und 10,1 Prozent der Frauen.