Volkswagen: Autos von Kunden sollen Sensor- und Bilddaten sammeln

Ziel sei die Optimierung der Fahrerassistenzsysteme und eine allgemeine Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Symbolbild
Symbolbild | Foto: Volkswagen AG

Wolfsburg. Die Volkswagen Group will die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen. Die Marken im Konzern wollen Sensor- und neuerdings auch Bilddaten aus verkauften Fahrzeugen im Straßenverkehr nutzen, um Fahrerassistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Kunden sollen von den Verbesserungen per Software-Aktualisierung im Fahrzeug profitieren. Das berichtet die Volkswagen AG in einer Pressemitteilung.



Die fortlaufend verbesserten Fahrfunktionen sollen den Fahrkomfort erhöhen und positiv zur allgemeinen Verkehrssicherheit beitragen. Hochwertige Daten aus realen Verkehrssituationen seien zentral für die fortlaufende Optimierung leistungsfähiger Assistenzsysteme. Grundvoraussetzung für ihre Verarbeitung sei das Einverständnis der Kunden, alle datenschutzrechtlichen Vorgaben würden selbstverständlich beachtet.

Start noch in diesem Jahr


Die Volkswagen Group will mit dieser Möglichkeit ab dem vierten Quartal 2024 in Deutschland starten, mit Modellen der Marken Volkswagen Pkw und Audi. Die weiteren Konzernmarken planen, sich schrittweise der Initiative anzuschließen und ihr Produktportfolio vorzubereiten.

Die große Fahrzeugflotte aus der Volkswagen Group trage schon heute zur Erhöhung der allgemeinen Verkehrssicherheit bei. Unter anderem generieren die Fahrzeuge mithilfe anonymisierter Schwarmdaten hochauflösende Karten. Diese „Weisheit der Vielen“ helfe den Fahrzeugen dann in der Spurführung in Gebieten ohne Fahrbahnmarkierungen. Möglich seien auch präzise Fahrhinweise und Gefahreninformationen, die beispielsweise durch lokales Wetter eingegrenzt werden.

Hochwertige Daten aus Kundenfahrzeugen


Die Entwickler wollen nun Fahrerassistenzsysteme stetig weiter optimieren, und zwar mit hochwertigen Daten aus Kundenfahrzeugen in realen Verkehrssituationen. Solche Daten seien im Vergleich zu Tests mit Entwicklungsfahrzeugen oder Computersimulationen alltagsnäher. Das Ziel: Fahrerassistenzsysteme so präzise und geschmeidig wie möglich gestalten, so dass sie von Nutzern als komfortabel und nützlich wahrgenommen und deshalb im besten Fall immer aktiviert werden. Denn wirkungsvolle, aktive Assistenzsysteme böten ein Plus an Sicherheit für alle: Sowohl die Fahrzeuge mit aktivierten Systemen als auch die Verkehrsteilnehmer im direkten Umfeld würden davon profitieren.

Für ihre Arbeit konzentrieren sich die Entwickler auf spezielle Situationen, in denen Fahrerassistenzsysteme besonders nützlich sind. Die Datenübertragung aus dem Fahrzeug werde hierfür nur in eng definierten Szenarien ausgelöst. Solche Auslöser können zum Beispiel der Einsatz des Notbremsassistenten, manuelle Vollbremsungen und plötzliche Ausweichmanöver sein. Eine dauerhafte Datenübertragung zu diesem Zweck finde nicht statt.

Zustimmung der Kunden


Die Zustimmung der Kunden sei die grundlegende Voraussetzung für die Übertragung und Verarbeitung der Daten. Diese Zustimmung könne über verschiedene Wege erfolgen und werde von den Marken individuell ausgestaltet, zum Beispiel als Option im eigenen Kundenprofil. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Interessierte können die Aufzeichnungsbedingungen und Datenschutzerklärungen online einsehen und weitere Auskünfte anfordern.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


VW