Vom Hilferuf zum Hilfspaket: #wirzusammen…starten einen Pakt der Solidarität

Die Corona-Krise belastet vor allem kleinere Unternehmen der Region. Um diese zu unterstützen, gründen drei Braunschweiger den Solidaritätspakt #wirzusammen: "Wir werden nicht die Welt retten - keine Unternehmen mit unserer Aktion sanieren können - wir können aber Hoffnung, Wertschätzung und Zuspruch generieren."

#wirzusammen soll regionalen Unternehmen helfen (Symbolbild).
#wirzusammen soll regionalen Unternehmen helfen (Symbolbild). | Foto: Pixabay

Braunschweig. Nach dem Hilferuf eines befreundeten Gastronomen aus dem Elm am vergangenen Donnerstag, starten Michael Seraphin, Nils Heckeroth und Sven Brandes nun ihre Solidaritätsstrategie #wirzusammen - eine Marketingplattform für den Verkauf von Tassen. Die verkauften Tassen, bedruckt mit den Logos teilnehmender Unternehmen und dem Motto "#wirzusammen", sowie Spenden für den "Soli-Topf" sollen Gelder generieren, die den teilnehmenden Unternehmen zu Gute kommen. Wie das funktioniert und wie diese Idee entstanden ist, berichten die Initiatoren in einer Pressemitteilung.


Die Idee #wirzusammen habe ihren Ursprung in einem Freundschaftsdienst. Sie sei die Antwort auf den Hilferuf eines Gastronomen aus dem Elm, einem Freund von Agenturinhaber Michael Seraphin, am vergangenen Donnerstag. Gemeinsam mit Mitarbeiter Nils Heckeroth sowie dem befreundeten Unternehmer Sven Brandes habe Seraphin den Hilferuf innerhalb von zweieinhalb Tagen in ein digitales Hilfspaket verwandelt. Das Konzept: Video trifft Tasse.

"Video trifft Tasse"


Der Elmer Unternehmer sei in einem Video zu Wort gekommen und habe ungeschönt auf seine Notlage aufmerksam gemacht. Alle Zuschauer und Unterstützer haben über einen selbsteingerichteten Web-Shop zum Verkaufspreis von 20,20 € eine Tasse erwerben können, bedruckt mit dem Firmenlogo des Elmer Unternehmers und dem Hashtag #wirzusammen.


Die Tasse sei laut Seraphin und Heckeroth bewusst gewählt und diene in diesem Kontext weniger als Werbemittel, denn als greifbares Symbol für das WIR-Gefühl. Die Resonanz auf die Aktion sei überwältigend gewesen und habe selbst die drei Optimisten Seraphin, Heckeroth und Brandes überrascht: mehr als 50.000 Views, unzählige Kommentare, Interaktionen und Likes sowie mehr als 300 verkaufte Tassen am Ende des Tages!

Die Solidaritätsstrategie


Überwältigt von der Welle an Solidarität sei der Entschluss gefasst worden: „Daraus müssen wir mehr machen! Nicht nur unser befreundeter Gastronom, sondern alle Unternehmen der Region plagen Sorgen um Mitarbeiter, ihre Familien, Gehälter und Mieten. Die Aktion hat gezeigt, dass Stammkunden, Fans und Freunde bereit sind, sich zu solidarisieren und einen Beitrag zur Hilfe ihres Lieblings-Unternehmen beizusteuern.“

Der Solidaritätspakt #wirzusammen sei so geboren. Nach 45 Minuten sei die Struktur an einer Kreidetafel visualisiert worden. Aus der Idee sei eine handfeste, gemeinnützige Strategie geworden. #wirzusammen stelle Unternehmen eine Plattform und Marketingleistungen für den Verkauf von Tassen zur Verfügung. Die teilnehmenden Unternehmen müssten an dieser Stelle nicht mehr leisten als ihr Unternehmenslogo zur Verfügung zu stellen sowie im Anschluss ihre Kanäle zur Bewerbung ihrer Tasse und der #wirzusammen-Bewegung zu nutzen.

Der "Soli-Topf"


Der Verkaufspreis gliedere sich in drei Teile: 50 Prozent des Umsatzes der eigenen Unternehmenstasse kommen dem Unternehmen zu Gute (maximal 20.000 Euro). 25 Prozent des Umsatzes werden für die Produktion benötigt und die verbleibenden 25 Prozent kommen in den „Soli-Topf“. Der „Soli-Topf“ stelle den eigentlichen Charakter der Bewegung dar. Unternehmen mit geringem Tassenumsatz partizipieren somit am Erfolg anderer #wirzusammen-Teilnehmer. Weiterhin werde der „Soli-Topf“ durch Spenden von Unternehmen und Privatleuten gefüllt, welche kein konkretes Unternehmen, sondern alle Unternehmen der Bewegung unterstützen möchten und können.

Auszahlung der Gelder


Der „Soli-Topf“ werde am Ende des Aktionszeitraumes, am 26. Juni, zu gleichen Teilen an alle teilnehmenden Unternehmen ausgeschüttet. Hierbei werde allerdings ein maximaler Auszahlbetrag (Erlös aus Tassenverkauf plus Anteil „Soli-Topf“) in Höhe von 20.000 Euro nicht überschritten. Die Tassen gehen auch erst am 26. Juni in Produktion. „Es gehe in erster Linie nicht darum, eine neue Tasse im Schrank zu haben, sondern JETZT einen kleinen Beitrag für hilfesuchende Unternehmen zu leisten“, betonten die Initiatoren. Außerdem spare diese Herangehensweise Produktionskosten, was allen Teilnehmern zu Gute käme.

Website und Shop:


Das Schaubild auf der Website wirzusammen.jetzt verbildliche noch einmal den genauen Ablauf der Aktion. Nun gehe es darum, den Pakt der Solidarität durch das Land zu tragen und möglichst viele Fans und Unterstützer von dieser Idee zu überzeugen.

Zusammengefasst:


Initiatoren: Michael Seraphin, Nils Heckeroth, Sven Brandes
Start: 26. März
Anmeldezeitraum für Unternehmen: bis 15. Mai
Ende der Tassenaktion: 26. Juni
Auszahlung der generierten Gelder: Ende April, Ende Mai und Ende Juni
Anteilige Auszahlung aus dem „Soli-Topf“: Anfang Juli
Produktion der Tassen: Ende Juni
Versand der Tassen: Mitte Juli