Braunschweig. Der belarussische Fotograf Anatol Kljashtchuk, in der Region durch zahlreiche Fotoausstellungen über die „Schönheit und Tragödie Weißrusslands“ bekannt, nannte die Tschernobylkinder „Erben einer Atomkatastrophe“. Wie ist die Erholung für Tschernobyl-Kinder in Nadeshda organisiert- und auf welche Erfolge/Erfahrung kann man hier zurückblicken? Seit 5 Jahren beschäftigt viele Menschen die Frage: „Was ist mit den Kindern von Fukushima?“.
Auf all diese Fragen versucht die Veranstaltung „Die Kinder von Fukushima / Die Kinder von Tschernobyl“ am Montag, 7. März, um 19:00 Uhr in der Ev. Akademie Braunschweig der ökumenische Trägerkreis der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“/Region Braunschweig eine Antwort zu geben.
Kinder sind tatsächlich physisch und psychisch am stärksten von den Nuklearkatastrophen betroffen. Schon bei ihrer „normalen“ Entwicklung benötigen die Kinder den Schutz und die Fürsorge der Erwachsenen. Erst recht bei solchen massiven Krisensituationen. Als sich 1989 die Erkenntnis durchsetzte, dass die Kinder im Umfeld von Tschernobyl dringend (zumindest zeitweise) die belastete Zone verlassen sollten, setzte eine weltweite Solidaritätsbewegung für die Kinder von Tschernobyl ein. Kindererholungsmaßnahmen, einschließlich der Transfer in die entsprechenden Länder, wurden organisiert und vornehmlich über Spenden finanziert. Aber auch die Erholung im eigenen Land – in nachweislich unverstrahlten Regionen - wurde organisiert.
Heute schaut man zurück auf 27 Jahre Kindererholung im Ausland, wenngleich inzwischen viele Organisationen ihre Arbeit aus finanziellen oder personellen Problemen aufgeben mussten. Das deutsch-belarussische Kinderzentrum Nadeshda/ 200 km nördlich von Minsk am Wilaika-See kann auf 22 Jahre Erholungsarbeit zurückblicken. Vor - und Nachteile der Erholung im In- oder Ausland kann man diskutieren, wichtig ist aber jede Form der Kindererholung, soweit die Interessen der Kinder im Vordergrund stehen.
Von den Nuklearkatastrophen am stärksten betroffen: Die Kinder
| Foto: Sina Rühland