Neindorf. Es hört sich an, als sei es einem Film entsprungen: In einem Facebook-Aufruf sucht ein junger Mann nach Zeugen eines Verbrechens, dem er zum Opfer fiel. Demnach habe ihn seine Ex-Freundin nahe Neindorf zu einem Gespräch an einem Friedhof eingeladen. Er nahm das Angebot an, in der Annahme ein klärendes Gespräch zu führen. Dort warteten jedoch fünf Männer auf ihn - bewaffnet mit Eisenstangen. Gegenüber regionalHeute.de bestätigte die Polizei den Vorfall. Bei regionalHeute.de spricht nun Manuel S. über den Vorfall.
In seinem Facebookaufruf beschreibt Manuel S. die Szene, die sich am gestrigen Mittwoch bei einem Friedhof nahe der Kiesgrube bei Neindorf ereignet haben soll. Er habe sich dort mit einer ehemaligen Freundin getroffen. Plötzlich sei ein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf die beiden zugerast. Aus dem Auto seien vier bis fünf Männer gesprungen, einer mit einer Eisenstange bewaffnet, und seien auf S. losgegangen. Der habe die Beine in die Hand genommen und habe sich gerade noch in sein Auto retten können. Bevor sie ihn aus dem Auto zerren konnten, schloss er sich ein. Daraufhin begannen die Angreifer auf das Auto einzuschlagen, bevor er aufs Gas trat und flüchtete.
Er habe Angst gehabt "in die Intensivstation geprügelt zu werden", schreibt der 22-Jährige auf Facebook. An seinem Auto blieben mehrere Kratzer und Beulen zurück. S. blieb jedoch unverletzt. Auf Nachfrage von regionalHeute.de bestätigte die Polizei den Vorfall. Noch in der vergangenen Nacht sei eine Anzeige wegen Sachbeschädigung eingegangen. Unter anderem gegen den neuen Freund der beteiligten Frau. Manuel S. ruft allerdings dazu auf einen cremefarbenen Tiguan mit Helmstedter Kennzeichen und einen weißen Skoda mit Wolfsburger Kennzeichen zu melden.
Der Hinterhalt am Friedhof
Manuel S. war bereits die Einladung zum Gespräch merkwürdig vorgekommen. Seine Ex-Partnerin habe ihn erst am Wolfsburger Schillerteich treffen wollen, um 21 Uhr. "Das kam mir von Anfang komisch vor", berichtet der 22-Jährige im Gespräch mit regionalHeute.de. Deshalb habe er abgelehnt. Er einigte sich mit der Frau also den neuen Treffpunkt am Neindorfer Friedhof nahe des Kieswerks, wieder gegen 21 Uhr. Die Unsicherheit blieb. S. Bauchgefühl sollte recht behalten.
"Ich war schon früher da, weil ich kein gutes Gefühl hatte", so der 22-Jährige. Zunächst blieb jedoch alles normal. Seine Ex-Freundin kam, die beiden unterhielten sich. Das habe sich jedoch schnell geändert. "Sie hat nervös gewirkt. Hat ständig nach rechts auf den Feldweg geguckt." Dann brach Chaos aus: Ein Auto sei über den Feldweg herangerast, sei zehn Meter vor den Autos des Ex-Paares stehen geblieben. Dann sprangen Männer aus dem Auto, vier oder fünf, da ist sich S. nicht mehr ganz sicher, es sei alles so schnell gegangen. Einer von ihnen, da sei er sich wiederum sicher, habe eine Eisenstange bei sich gehabt.
S. habe geistesgegenwärtig reagiert. Er sprang in sein Auto und schloss ab, gerade rechtzeitig, bevor die Angreifer die Tür öffnen konnten. Der 22-Jährige trat aufs Gas und rief direkt die Polizei an, noch aus dem fahrenden Auto. Er fuhr direkt zur Polizei und erstattete Anzeige gegen den neuen Freund seiner Ex-Partnerin. Am Ende sei er glücklich davon gekommen zu sein. Als Glücksfall bezeichnet er, dass das Treffen nicht am Schillerteich war. Das, so glaubt er, wäre wohl wesentlich schlimmer ausgegangen. Warum er angegriffen wurde, könne er sich nicht erklären. Für ihn sieht es aus, als habe ihn der neue Partner seiner Ex einfach einschüchtern wollen.
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