Berlin. Der Grünen-Sicherheitsexperte Konstantin von Notz fordert eine schnelle Analyse des Absturzes eines DHL-Frachtflugzeugs in Litauen.
"In den letzten Monaten gab es wiederholt relevante und sehr ernstzunehmende Hinweise auf Sabotageversuche gegen den Luftfrachtbereich der DHL gerade in Bezug auf den Flughafen Leipzig", sagte der Grünen-Fraktionsvize und Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums im Bundestag (PKGr) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das Bundesamt für Verfassungsschutz habe vergangenen Monat im PKGr "explizit auf diese dramatischen Bedrohungen" hingewiesen. "Wir müssen die genauen Hintergründe dieses Absturzes auch in Kooperation mit unseren Verbündeten jetzt ebenso entschlossen wie umgehend aufklären."
Ein im Auftrag von DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug war am Montag nahe der litauischen Hauptstadt Vilnius abgestürzt. Es soll sich um eine Maschine der spanischen Fluggesellschaft Swift Air gehandelt haben, offenbar musste es aus bisher unbekannten Gründen etwa einen Kilometer vor dem Flughafen Vilnius eine Notlandung einleiten. Das Flugzeug krachte in der Folge in den Hof eines Wohngebäudes. Ein Pilot kam bei dem Unglück ums Leben, drei weitere Besatzungsmitglieder wurden verletzt.
Deutsche Sicherheitsbehörden hatten erstmals im August die Luftfahrtbranche vor Brandsätzen gewarnt, die über Frachtdienstleister verschickt werden könnten. Mit dem Vorfall werde noch einmal deutlich, "wie dringend notwendig es ist, die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie zu erhöhen". Wichtige Gesetzgebungen im Sicherheitsbereich müsse man als Demokraten noch gemeinsam vor der Bundestagswahl angehen und "unaufgeregt, aber sehr zügig und entschlossen den Schutz unserer kritischen Infrastruktur deutlich verbessern", sagte von Notz.
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