Vortrag: Peruanischer Andenbauer verklagt RWE


Dr. Gustavo Antonio Huertas Villegas, Universität Catolica in Lima, berichtet über den Prozess. Foto: privat
Dr. Gustavo Antonio Huertas Villegas, Universität Catolica in Lima, berichtet über den Prozess. Foto: privat | Foto: privat

Braunschweig. Auf Einladung des Bündnisgrünen Pieter K. G. Welge besucht Dr. Gustavo Antonio Huertas Villega seit Dezember Wolfenbüttel. Am Donnerstag, 25. Januar, um 19 Uhr findet im Haus der Kulturen, Am Nordbahnhof 1A in Braunschweig eine Veranstaltung der Stiftung "Umwelt und Leben" statt, in der der Wissenschaftler über einen Rechtsstreit zwischen einem peruanischen Andenbauer und dem Konzern RWE berichtet.


Da im November letzten Jahres das Oberlandesgericht Hamm ein historisches Urteil gefällt hatte, in dem einem peruanischen Bergbauern das Recht zugestanden wurde, gegen RWE als Mitverursacher der Bedrohung seines Bergdorfes in Deutschland zu klagen, bat Welge seinen Gast, Material mitzubringen und einen Bericht dazu zu geben. Dem ist Dr. Huertas gern nachgekommen, sodass er nächste Woche dazu sprechen wird. Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, Dr. Julia Verlinden, wird eine politische Bewertung aus Grüner Sicht anfügen.

Es geht dabei um Folgendes: Der Bergbauer Saúl Luciano Lliuya besitzt ein Haus in der Andenstadt Huaraz, gut 4.000 Meter hoch. Er befürchtet, dass der oberhalb der Stadt liegende See aufgrund der Gletscherschmelze überlaufen und sein Haus sowie die ganze Stadt mit einer gewaltigen Flutwelle hinwegspülen könne. Ursache des Schmelzens sei der Klimawandel, den die RWE mit dem CO2-Ausstoß ihrer Kraftwerke zu besagten 0,47 Prozent zu verantworten habe.

Lliuya fordert 17.000 Euro von der RWE, was 0,47 Prozent der notwendigen Dammbaukosten entspreche. Das OLG Hamm urteilt, dass die RWE „mess- und berechenbar“ zum Klimawandel beigetragen habe und damit eine Gefahr für das Haus Lliuyas ausgelöst habe. Deshalb müsse die RWE entsprechend anteilig für Schutzmaßnahmen aufkommen.