Wolfsburg/Urumqi. Der VW-Konzern sieht auch unter seinem neuen Chef Oliver Blume keinen Grund, sich aus dem umstrittenen Werk in der chinesischen Unruheregion Xinjiang zurückzuziehen. Das berichtet der "Spiegel" in der aktuellen Ausgabe.
Er sei überzeugt, dass sich die dortige Präsenz von Volkswagen und seinem chinesischen Partner SAIC "positiv für die Menschen" auswirke, schrieb Blume in einem Brief an den "World Uyghur Congress", eine Vereinigung der muslimischen Minderheit der Uiguren. Diese wird in Xinjiang von der chinesischen Regierung systematisch unterdrückt. Im Mai hatte der "Spiegel" mit Medienpartnern die Xinjiang Police Files veröffentlicht: Tausende Fotos zeigen Uiguren, die in Lagern und Gefängnissen eingesperrt wurden. Jörg Hofmann, IG-Metall-Chef und Vizeaufsichtsratsvorsitzender bei VW, stellte daraufhin das Engagement des Autoherstellers in Xinjiang offen infrage.
Man müsse prüfen, "ob nicht eine Beendigung der Aktivität dort richtig wäre". Blume schreibt, Werke könnten nicht von heute auf morgen geschlossen werden. Man adressiere jedoch "kritische Themen, die unser Geschäft betreffen, im Austausch mit unseren Partnern und Behörden - das gilt auch in China". Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen im Werk gebe es nicht.
Auf die Situation außerhalb der Werkstore ging Blume nicht näher ein.
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