Niedersachsen. In seiner Regierungserklärung zur Krise bei Volkswagen betonte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil am heutigen Mittwoch die Bedeutung des Unternehmens für das Bundesland. Volkswagen, mit etwa 100.000 Arbeitsplätzen in Niedersachsen, steht vor großen Herausforderungen aufgrund eines schrumpfenden Automobilmarkts und harter Konkurrenz, insbesondere aus China. Weil wies auf die tiefe Betroffenheit der Beschäftigten hin, nachdem das VW-Management betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen nicht ausgeschlossen hatte.
Weil betonte, dass das Land Niedersachsen als Miteigentümer bereit sei, Verantwortung zu übernehmen, um Arbeitsplätze zu sichern. Gleichzeitig müsse Volkswagen wettbewerbsfähig bleiben, um langfristig Erfolg zu haben. Die Landesregierung spricht sich gegen Werksschließungen aus, da diese industrielle Strukturen unwiederbringlich zerstören würden. Man kämpfe um jeden Arbeitsplatz, doch werde es voraussichtlich auch zu einem Abbau kommen, da höhere Produktivität oft weniger Beschäftigung bedeute.
E-Auto-Absatz nicht wie erwartet
Die aktuelle Krise betrifft insbesondere den Absatz von Elektrofahrzeugen, der weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Weil machte die Abschaffung der Kaufprämie durch die Bundesregierung für den Rückgang mitverantwortlich und forderte neue staatliche Impulse, um den Verkauf von Elektroautos wieder anzukurbeln.
Volkswagen plant ab 2024 eine Vielzahl neuer Modelle, darunter preisgünstige Elektrofahrzeuge. Um die Kosten zu senken, solle VW Synergien zwischen den Konzernteilen besser nutzen. Trotz der Unsicherheit fordert Weil, dass alle Beteiligten, einschließlich des Managements, in den nächsten Wochen Lösungen erarbeiten, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
Abschließend betonte er, dass die Autoindustrie, die für Niedersachsen und ganz Deutschland von zentraler Bedeutung ist, weiterhin auf die Unterstützung des Landes zählen könne.
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