WAAG ruft zum Widerstand gegen Harzburger Chemielager auf


Die Wolfenbütteler Atomausstiegs-Gruppe (WAAG) sieht bei einem Störfall im Chemikalienlager eine große Gefahr für die Radau, die in der Oker mündet und auch durch Wolfenbüttel fließt. Symbolfoto: Marvin König
Die Wolfenbütteler Atomausstiegs-Gruppe (WAAG) sieht bei einem Störfall im Chemikalienlager eine große Gefahr für die Radau, die in der Oker mündet und auch durch Wolfenbüttel fließt. Symbolfoto: Marvin König | Foto: Marvin König

Goslar / Wolfenbüttel. Die Firma PLG mit Sitz im Landkreis Wolfenbüttel betreibt seit 2016 ein Chemielager in Bad Harzburg. Im Umfeld diese Anlage befinden sich laut BUND und NABU Quellaustritte und Erdfälle. Jetzt soll das Lager erweitert werden. Die Wolfenbütteler Atomausstiegs-Gruppe (WAAG) ruft in einer Pressemitteilung zum Widerspruch auf - die Frist dafür endet schon am 2. Dezember.


Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie habe schon 2016 auf instabile Bodenverhältnisse hingewiesen, trotzdem gab es 2016 vor der Genehmigung keine Umweltverträglichkeitsprüfung. Nach dem Willen von PLG soll die Lagerkapazität jetzt nach nur drei Jahren von 7.800 Tonnen - auf einer Grundfläche, so groß wie fünf Fußballfelder - auf zukünftig 22.764 Tonnen vergrößert, also verdreifacht werden. Gelagert werden gefährliche Pflanzenschutzmittel und andere Chemikalien.

Gewässergefährdung befürchtet


Ein Störfall bei der Anlage könne laut der WAAG zu einer erhöhten Gefährdung des Grund- und des Oberflächenwassers führen. Die tieferliegende Radau liegt nur 250 Meter entfernt. Die Radau mündet in der Nähe von Vienenburg in die Oker, die im weiteren Verlauf durch den Landkreis Wolfenbüttel fließt. Mit Güteklasse II sei die Wasserqualität der Oker zwar insgesamt nur mäßig belastet, aber durch die industrielle Schwermetallbelastung am Oberlauf ist bis heute das Baden im Fluss verboten.

Trotz aller erreichten Fortschritte müsse die Oker weiterhin als ein gefährdeter Fluss betrachtet werden. Mögliche zusätzliche Risiken müssten laut der WAAG ausgeschlossen werden, um die erreichten Fortschritte nicht zu gefährden.

WAAG hält Mahnwache ab


Die Wolfenbütteler Atomausstiegsgruppe, die sich mittlerweile unter anderem im Rahmen der monatlichen Mahnwache "Geh denken!" weiteren sozialen und ökologischen Themen annimmt, hat den Landkreis Wolfenbüttel als untere Wasserbehörde aufgefordert, gegen die Genehmigung der Betriebsausweitung ohne Umweltverträglichkeitsprüfung Widerspruch einzuleiten. Über eine eventuelle Rückmeldung möchte die WAAG auf ihrer Mahnwache am kommenden Montag (vor Krambuden 9 in Wolfenbüttel) ebenfalls berichten.

Die Einspruchsfrist endet schon am 2. Dezember. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die ebenfalls Einspruch erheben wollen, können einen Mustertext vom Internetauftritt unter waagwf.wordpress.com herunterladen.


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