Warnstreik in Kliniken: Ärzte in der Region bleiben heute zu Hause

Der Warnstreik werde als „stiller Streik“ organisiert, was bedeutet, dass die Ärztinnen und Ärzte an diesem Tag nicht zum Dienst erscheinen, sondern zu Hause bleiben..

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Der Marburger Bund Niedersachsen hat für den heutigen Freitag Ärzte in rund 40 kommunalen Krankenhäusern zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind auch Kliniken in der Region.



Der Warnstreik werde als „stiller Streik“ organisiert, was bedeutet, dass die Ärztinnen und Ärzte an diesem Tag nicht zum Dienst erscheinen, sondern zu Hause bleiben. Nach mittlerweile fünf ergebnislos zu Ende gegangenen Verhandlungsrunden mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), in denen die Arbeitgeberseite zuletzt ein völlig inakzeptables Angebot vorgelegt habe, hatte der Marburger Bund jüngst eine Urabstimmung über die Aufnahme von unbefristeten Streikmaßnahmen, eines sogenannten Erzwingungsstreiks, beschlossen. Die laufende Urabstimmung findet vom 2. bis 16. Dezember statt, heißt es in einer Mitteilung des Marburger Bundes.

Weitere Streiks möglich


„Dieser Warnstreik ist ein klares Signal an die VKA, dass wir es ernst meinen. Die Ärztinnen und Ärzte sind bereit, für ihre berechtigten Forderungen einzustehen,“ sagt Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Wir rufen unsere Mitglieder jetzt schon zum Warm-up auf. Mit diesem stillen Streik mobilisieren wir uns, um im Januar nach Ende der Urabstimmung bereit zu sein – sollte die VKA nicht zur Vernunft kommen, geht es dann erst richtig los!“

Der Marburger Bund fordert unter anderem eine lineare Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent bezogen auf ein Jahr, eine Verbesserung der Vergütung für Ruf- und Bereitschaftsdienste sowie eine Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit, um den Belastungen im Arbeitsalltag besser begegnen zu können.

Auch Kliniken in der Region betroffen


„Die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken leisten jeden Tag mit vollem Einsatz ihr Bestes, doch ihre Arbeitsbedingungen spiegeln diese Leistung nicht wider,“ ergänzt Andreas Hammerschmidt, zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Die Unzufriedenheit wächst – und das zu Recht. Wir fordern faire Bedingungen, die der hohen Verantwortung und Belastung im ärztlichen Alltag gerecht werden. Es ist höchste Zeit, dass die VKA den Ernst der Lage erkennt und handelt!“

In Niedersachsen sind rund 40 Krankenhäuser zum Ärzte-Warnstreik aufgerufen, darunter Kliniken in Braunschweig, Wolfsburg, Wolfenbüttel und Peine.

Um die medizinische Versorgung der Patienten dennoch zu gewährleisten, werde die Ärztegewerkschaft nach Bedarf Notdienstvereinbarungen mit den einzelnen Krankenhäusern schließen. Der Notdienst orientiere sich an der Wochenendbesetzung.


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