Wasserpfeife statt Kippe - Ministerin warnt vor steigendem Shisha-Konsum

Die Niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens hält Rauchen für eine Belastung des Gesundheitssystems. Besonders sorgt sie die steigende Beliebtheit von Shisha-Tabak bei jungen Menschen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Region. Die Niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens warnt anlässlich des morgigen Weltnichtrauchertags vor den Gefahren des Rauchens. Der Shisha-Konsum von Jugendlichen in Niedersachsen steigt. Sogar einem Tabak-Verkaufsverbot für Menschen, die ab 2010 geboren sind, stehe sie offen gegenüber.



Auch wenn die Zahl der aktiven Raucherinnen und Raucher insgesamt rückläufig ist, blieben Politik und Gesellschaft aufgefordert, für den Tabakverzicht zu werben, heißt es in einer Pressemitteilung. „Jedes Jahr sterben deutschlandweit rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens“, so die Ministerin. Dies entspreche der Einwohnerzahl einer Stadt wie Hildesheim und mache einen Anteil von zirka 13 Prozent aller Todesfälle aus. "Das ist dramatisch, weil diese Todesfälle vermeidbar gewesen wären. Es ist nicht nur tragisch für die betroffenen Menschen und Angehörigen, sondern auch eine enorme Belastung für unser Gesundheitswesen." Insofern gehe uns das Thema alle an, so Behrens.

Weniger Jugentliche greifen zur Kippe


Der Anteil der Jugendlichen in Niedersachsen, die regelmäßig Zigaretten konsumieren, hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Dies ergab eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen aus 2021 im Auftrag des Niedersächsischen Sozialministeriums. So gehörten 5,6 Prozent der Jugendlichen 2019 zu den täglichen Raucherinnen und Rauchern, während es 2013 noch 8,2 Prozent waren. Die Zahl junger Menschen, die noch nie geraucht haben, steigt jährlich, 2021 hatten 73,4 Prozent noch nie geraucht.

Sorge wegen Shishas


Sorge bereite der Ministerin jedoch der bundesweit zunehmende Konsum von Wasserpfeifentabak, sogenannten Shishas, den insbesondere junge Menschen nutzen und wodurch sich eine Verschiebung der Kultur des Rauchens zeige. „Shishas zu rauchen ist bei Jugendlichen ´in´ – daher ist es notwendig, auf dieses Phänomen präventiv zu reagieren. Der Konsum von Shishas ist keinesfalls harmlos, sondern schlecht für die Gesundheit.“ erklärte sie.

Rauchverbot auf den Weg gebracht


Anlässlich des Weltnichtrauchertages erinnert die Niedersächsische Gesundheitsministerin zudem an die Gefahren des Passivrauchens. „Ich begrüße es ausdrücklich, dass der Bundesrat einen Gesetzentwurf für ein Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren auf den Weg gebracht hat“, so Daniela Behrens.

Sie würde es begrüßen, so die Ministerin, wenn es langfristig überhaupt keine Werbung mehr für Zigaretten und vergleichbare Produkte gäbe: „Je weniger gerade jungen Menschen der Eindruck vermittelt wird, dass es cool oder sogar unschädlich sei, zu rauchen, E-Zigaretten zu dampfen oder die Aerosole aus einem Tabakerhitzer einzuatmen, desto weniger Gesundheitsbeeinträchtigungen und Todesfälle durch diese Produkte werden zu beklagen sein.“

Verkaufsverbot für Tabak


Auch anderen Ideen gegenüber – wie einem in Dänemark geplanten Rauchverbot für Menschen ab dem Geburtsjahrgang 2010 – zeigt sich die Ministerin aufgeschlossen, verweist hierbei aber auf die Zuständigkeit des Bundes. „Rauchen ist schlicht und einfach das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko“, betont Behrens.


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