Wasserstoff soll als nachhaltiger Energieträger erschlossen werden

Im Rahmen der Wasserstoffstrategie wurden nun Eckpfeiler für den beschleunigten Ausbau der Wasserstoffwirtschaft definiert.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Wasserstoff (H2) nimmt in der Energiewirtschaft eine zunehmend wichtigere Rolle ein: Wenn Wind und Sonne mehr Energie erzeugen als gebraucht wird, kann diese mithilfe von grünem Wasserstoff gespeichert und transportiert werden. Wasserstoff wird in hoher Konzentration durch Gasleitungen fließen und an Zapfsäulen verfügbar sein, so ist sich die in Braunschweig ansässige Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) sicher.



Das bringe allerdings Fragen mit sich: Wie lässt sich die Qualität des Wasserstoffs feststellen? Wie kann zu jeder Zeit Explosionsschutz garantiert werden? Eignet sich die bisherige Messtechnik, um den Brennwert zu bestimmen und gerecht abzurechnen? Im Rahmen ihrer am 1. Februar 2024 veröffentlichten Wasserstoffstrategie präsentiert die PTB Maßnahmen zur Lösung dieser und zahlreicher weiterer messtechnischer Fragen. Ziel der Strategie ist es, den Hochlauf der deutschen Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen. Dies teilte die PTB mit.

"Damit sich neue Technologien durchsetzen können, müssen sie überzeugen – durch echten Zusatznutzen und vor allem durch Vertrauenswürdigkeit. Vertrauen in Messtechnik herzustellen, zu fördern und zu erhalten ist die Kernkompetenz der PTB: Sie entwickelt geeignete Messtechnik, bietet zuverlässige Kalibrierdienstleistungen für die Industrie an und hilft bei der Entwicklung von Normen und Standards", erklärt die Bundesanstalt.

Eckpfeiler für die Wasserstoffwirtschaft


In enger Zusammenarbeit mit der Industrie sowie mit Verbänden und Instanzen der Qualitätsinfrastruktur hat die PTB folgende Ziele im Bereich der Wasserstoffwirtschaft erarbeitet:
· Ziel 1 - Qualität: Durch festgelegte Standards und geeignete Messtechnik soll die Qualität von Wasserstoff bestimmt werden. Dazu zählen beispielsweise seine Reinheit und Herkunft. So kann grüner Wasserstoff zweifelsfrei identifiziert werden.

· Ziel 2 - Sicherheit: Ob bei der Erzeugung, dem Transport oder an Wasserstofftankstellen – überall muss der Umgang mit Wasserstoff sicher sein. Das gilt vor allem für explosionsgeschützte Bereiche.

· Ziel 3 - Abrechnungsgerechtigkeit: Wie viel Verbraucherinnen und Verbraucher für Wasserstoff zahlen, hängt vor allem von der verbrauchten Menge ab, eventuell von seiner Herkunft, aber auch von bestimmten Eigenschaften, wie z. B. dem Brennwert. Die Regeln des Mess- und Eichgesetzes sorgen für eine gerechte Abrechnung.

· Ziel 4 - Wissenstransfer: Die PTB ist Expertin für das genaue Messen. Wissen, dass sie aufgrund eigenständiger Forschung erwirbt, teilt sie mit Forschungsinstituten, Verbänden und Normungsgremien, sowohl national als auch international. Der offene Wissenstransfer erlaubt einen barrierefreien Zugang für alle.

· Ziel 5 - Innovationsförderung: Die PTB wird die Technologieentwicklung für Wasserstoffanwendungen kontinuierlich begleiten, um Ausgründungen, den fairen Handel und Wirtschaftlichkeit zu unterstützen. Damit kann das Wasserstoffökosystem wachsen.

Mit diesen fünf wichtigen Zielen will die PTB alle Akteure - von der Industrie über die Politik bis zum Verbraucher - im notwendigen Transformationsprozess unterstützen, hin zu einer sicheren, nachhaltigen und wirtschaftlich erfolgreichen Wasserstoffwirtschaft.


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