Lehre. Nach dem jüngsten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg greifen auch bei uns in Niedersachsen erste Vorsichtsmaßnahmen, um die hoch ansteckende Viruserkrankung der Paarhufer einzudämmen. Dies wirkt sich auch auf den Betrieb des Tierparks Essehof aus.
Zwar liegen die betroffenen Sperrzonen derzeit in Brandenburg und Berlin, doch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) weist darauf hin, dass „der Eintrag des Virus unbedingt zu verhindern“ sei. Besonders Veranstaltungen mit Klauentieren gelten als Risikofaktor, sodass diese vorerst untersagt wurden.
Dass die MKS nicht nur Nutztierbetriebe, sondern auch Zoos und Wildgehege potenziell gefährden kann, spürt jetzt der in der Region Braunschweig beliebte Tierpark Essehof. Mit Blick auf die Gesundheit seiner Tiere wurden folgende Maßnahmen bekanntgegeben:
Besucher dürfen bis auf Weiteres keine Möhren oder andere Futtermittel mitbringen, um eine mögliche Übertragung des hochansteckenden Virus auf die Tiere zu verhindern. Auch die beliebten begehbaren Gehege, darunter das Damwild- und Ziegengehege sowie das Australienhaus, bleiben vorerst geschlossen.
Vorsichtsmaßnahmen sollen Tiere schützen
Zwar besteht laut Behörden für uns Menschen keine Gefahr durch den Verzehr pasteurisierter Milchprodukte oder Fleisch, doch die Tiere sind deutlich bedroht. Gerade Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Büffel können sich anstecken. Damit sich das Virus nicht weiter verbreitet und auch nicht in niedersächsische Tierbestände gelangt, wurden Veranstaltungen wie Auktionen mit Rindern vorsorglich untersagt.
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) verbreitet sich direkt von Tier zu Tier über Sekrete und Exkrete oder indirekt durch kontaminierte Menschen, Fahrzeuge, Kleidung, Fleischprodukte oder tierische Nebenprodukte wie Häute und Borsten. Menschen können das Virus ebenfalls übertragen, wenn sie ohne Desinfektion in Kontakt mit infizierten Materialien kommen. Besonders problematisch ist die hohe Widerstandskraft des Virus, das in Böden, Abwässern, Jauche oder sogar gefrorenen und getrockneten Materialien wie Heu oder Kleidung monatelang überleben kann.
Die letzten Fälle von MKS in Deutschland liegen übrigens schon eine ganze Weile zurück – sie traten 1988 auf.
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