Weißes Winterwunderland zur Weihnacht: Wie stehen die Chancen?

regionalHeute.de bat den Experten Jan Schenk von The Weather Channel Deutschland um eine Prognose.

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So eine traumhafte Winterlandschaft - wie hier am vergangenen Wochenende am Oderteich im Harz - wünschen sich viele auch zu Weihnachten.
So eine traumhafte Winterlandschaft - wie hier am vergangenen Wochenende am Oderteich im Harz - wünschen sich viele auch zu Weihnachten. | Foto: Stefan Stümpel

Region. In nicht einmal einem Monat ist Weihnachten. Nicht nur für Romantiker stellt sich da natürlich wie jedes Jahr die Frage nach "Weißer Weihnacht." Für einige Menschen gehört eine in weiße Zuckerwatte gepackte Landschaft zum Bild einer perfekten Weihnacht einfach dazu. In unseren Breitengraden - den Oberharz mal ausgenommen - war dies in den vergangenen Jahren meist ein vergeblicher Wunsch. Doch wie sieht es 2025 aus? Jan Schenk von The Weather Channel Deutschland macht durchaus Hoffnung.



Schnee sei generell die Ausnahme im Winter geworden. Selbst der Februar sei nicht mehr frostsicher, so der Wetterexperte einleitend. Also warum überhaupt über Weiße Weihnachten nachdenken? Falls doch mal Schnee fällt, kommt doch garantiert das Weihnachtstauwetter. Oder ist dieses Jahr anders? "Ja, vielleicht", lässt Jan Schenk aufhorchen.

Schwacher Polarwirbel könnte Kälte schicken


2025 sei anders als die letzten Jahre. Und das könne Weiße Weihnachten bedeuten. Grund sei ein ungewöhnlich schwacher Polarwirbel über dem Nordpol. Allerdings sei der Polarwirbel im Moment gar nicht über dem Nordpol, sondern über Sibirien. Denn es habe bereits die erste große Störung gegeben. Das sei auch ein wesentlicher Grund dafür, warum es im November plötzlich so kalt wurde. "Das ist zwar kein bitterkaltes Winterwetter, aber schon kalt für November", so die Einschätzung des Experten.

Doch was hat das mit Weihnachten zu tun? "Naja, der Polarwirbel wird sich erholen. Schon nächste Woche wird er wieder seinen angestammten Platz über dem Nordpol einnehmen und damit die Westwinde stärken. Es wird also wärmer. Aber man kann das auch als eine Art frühes Weihnachtstauwetter interpretieren", ordnet Jan Schenk ein. Es sei normal, dass die Westwinde im Dezember wenigstens einmal an Stärke gewinnen. Normalerweise sei das direkt vor Weihnachten und der letzte Schnee schmilzt dahin.

Störung kurz vor Weihnachten?


Doch dieses Jahr sei das sehr früh gewesen, und dann könnte es zu Weihnachten erneut zu einer Polarwirbelstörung kommen. Und genau das finde sich in den Wettermodellen wieder. "Im Moment gehen wir davon aus, dass der wackelige Polarwirbel immer wieder gestört wird. Passiert das wirklich an Weihnachten oder kurz davor, dann gibt es eine gewisse Chance, dass Kaltluft nach Norddeutschland kommt, vielleicht sogar mit Schnee", erläutert Schenk.

"Ja, da ist noch Vieles unsicher und vielleicht trifft es dann ja wieder mal Amerika oder Asien. Abe man kann dieses Jahr Weiße Weihnachten noch nicht absagen. Die Chancen sind deutlich höher als in den letzten Jahren", so das optimistische Fazit des Experten.

In zwei Wochen weiß man mehr


Echte erst Vorhersagen zum Wetter an Weihnachten seien zwar erst in der zweiten Dezemberwoche möglich, aber der Trend gehe im Augenblick eher in Richtung Winter und damit vielleicht auch Schnee an Weihnachten. Man müsse sehen, wie sich die Lage in den kommenden Tagen und Wochen wirklich entwickelt. Aus meteorologischer Sicht sei es dieses Jahr aber spannender als sonst.

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