Berlin. Trotz eines aktuellen diplomatischen Eklats hält die Bundesregierung weiter an einem entwicklungspolitischen Engagement im Tschad fest. Das Auswärtige Amt hatte kürzlich die tschadische Botschafterin ausgewiesen, nachdem im Tschad der deutsche Botschafter ausgewiesen worden war.
Es gebe keine "Entwicklungszusammenarbeit mit der tschadischen Regierung", sondern das deutsche Engagement sei auf "entwicklungspolitische Unterstützung im Kontext von Krisen und Konflikten ausgerichtet" und "regierungsfern" sowie "bevölkerungsnah", sagte eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums (BMZ) dem "Spiegel". Darüber hinaus werde Hilfe vor allem über die Vereinten Nationen geleistet. So zähle der Tschad etwa "zu den Empfängerländern der vom BMZ gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen entwickelten Sahel-Resilienz-Initiative". Hintergrund der diplomatischen Krise dürfte sein, dass der deutsche Botschafter sich wiederholt für die Einhaltung der Menschenrechte eingesetzt hatte. So soll er sich laut "Spiegel" dafür ausgesprochen haben, reguläre Wahlen abzuhalten, nachdem die Militärjunta im Herbst Proteste gewaltsam niedergeschlagen hatte.
mehr News aus der Region