Marburg. Die Nachfrage nach Terminen bei Long-Covid-Ambulanzen ist weiterhin groß. "Zwischenzeitlich waren unsere Server zur Terminvergabe unter der Last zusammengebrochen", sagte Bernhard Schieffer, Initiator der Long-Covid-Ambulanz an der Uniklinik Marburg, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagsausgabe).
"Wir haben eine Warteliste bis in den kommenden Sommer hinein, und noch immer warten 2.000 bis 3.000." Gemeinsam mit Kollegen betreibt der Kardiologe an der Uniklinik Marburg seit einigen Monaten eine Long-Covid-Ambulanz. Dort werden Patienten mit Langzeitfolgen vorstellig, die zuvor an Corona erkrankt waren oder, in deutlich geringerer Zahl, eine Corona-Impfung erhalten haben. Schieffer beklagt, dass die Long-Covid-Problematik in Deutschland vollkommen unterschätzt werde. "Wir brauchen ein Nationales Long-Covid-Institut", forderte Schieffer. "Da müssen Fachleute aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten." Zudem müsse die Datenerhebung besser werden. "Wir müssen besser verstehen, warum manche Menschen an Long Covid erkranken. Wer erkrankt? Was sind die Risikogruppen? Es braucht endlich mehr Transparenz", sagte Schieffer.
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