Region. In einer Anhörung im Niedersächsischen Landtag wurde am Mittwoch über die Petition für ein nächtliches Fahrverbot von Mährobotern diskutiert. Vertreter verschiedener Fraktionen hätten sich laut NABU Niedersachsen grundsätzlich zustimmend gezeigt, konkrete Entscheidungen wurden jedoch nicht getroffen. Der NABU fürchtet nun, dass ein "gefährliches Zuständigkeits-Vakuum" droht.
Die Petition, die von Diedrich Kleen initiiert und vom NABU Niedersachsen unterstützt wird, habe bereits mehr als 6.600 Unterschriften gesammelt. Sie fordert, dass Mähroboter nachts nicht betrieben werden, um nachtaktive Tiere wie Igel zu schützen.
Zuständigkeitsdebatten mit potenziell tödlichen Folgen
In der Anhörung wurde deutlich, dass es auf politischer Ebene bisher kein einheitliches Vorgehen gibt. Nach Angaben des NABU verweisen Land, Bund und EU gegenseitig aufeinander, ohne eine klare Zuständigkeit zu übernehmen. Laut NABU-Sprecher Lamin Neffati sterben dadurch weiterhin Tiere unter Mährobotern.
Der NABU weist zudem darauf hin, dass die Technologie zur sicheren Tiererkennung in Mährobotern bislang unzureichend entwickelt sei und von den Herstellern keine freiwilligen Lösungen zu erwarten seien. Um kurzfristig Schutzmaßnahmen umzusetzen, könnte das Land Niedersachsen Kommunen per Verordnung oder Weisung verpflichten, entsprechende Regeln zu erlassen.
Langfristig fordert der NABU jedoch eine bundesweite Regelung und ruft Umweltminister Christian Meyer auf, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Umweltministerkonferenz zu setzen. Nur so lasse sich flächendeckend verhindern, dass Tiere durch nächtliche Mähroboter verletzt oder getötet werden.
Bis politische Maßnahmen umgesetzt werden, setzt der NABU Niedersachsen auf Umweltbildung und Aufklärung von Gartenbesitzenden und Kommunen, um auf die Risiken aufmerksam zu machen.

