Berlin. Anlässlich des Internationalen Frauentags hat der Sozialverband VdK eine Abschaffung des Ehegattensplittings verlangt. Das Ehegattensplitting sollte beendet und durch ein Besteuerungsmodell für Familien ersetzt werden, sagte VdK-Chefin Verena Bentele den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
"Nicht der Trauschein sollte der entscheidende Faktor für die steuerliche Förderung sein, sondern der Umstand, ob jemand Kinder großzieht oder nicht." Ob die Eltern verheiratet seien oder nicht, sollte hingegen keine Rolle spielen, so Bentele. Das Ehegattensplitting trage dazu bei, dass die Armutsgefährdung bei Frauen mit dem Alter steige.
Sie schränkte ein, dass die Abschaffung des Ehegattensplittings für bestehende Ehen unrealistisch sei. Die aus ihrer Sicht nötige Reform stoße zudem auf große Widerstände: Neben einem verfestigten Rollenbild gehe es dabei auch um die Frage, wer sich künftig um die unbezahlte Familienarbeit kümmern solle. Viele Politiker würden befürchten, "dass sich unter den gegebenen Umständen Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen in der Breite kaum noch organisieren ließen, wenn plötzlich viel mehr Frauen Vollzeit arbeiten gingen", sagte die VdK-Chefin.
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