Region. Der Wasserverband Weddel-Lehre (WWL) und die Audi Stiftung für Umwelt testen aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Mikroplastik. Der Eintrag von Mikroplastik und Reifenabrieb in Gewässer soll verhindert werden. Hierzu haben die Partner im Februar einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das berichtet der WWL in einer Pressemitteilung.
Das Projekt mit dem Titel „Urbanfilter Sustainability Hub“ zielt darauf ab, den Abrieb unter anderem von Autoreifen im Straßenablaufwasser zurückzuhalten. Zum Einsatz kommen von der TU Berlin erfolgreich getestete Filtermodule, die auch besonders feine Partikel aufnehmen können, ohne den Abfluss des Regenwassers zu beeinträchtigen.
Stichproben zu jeder Jahreszeit
Als ersten wichtigen Schritt hat Projektleiter Daniel Venghaus gemeinsam mit einem Experten-Team des WWL einen Testfilter nahe Braunschweig zum Einsatz gebracht. An einer viel befahrenen Straße innerhalb der Ortschaft Klein Schöppenstedt wird derzeit getestet, welche Mikro-Schadstoffe und Schadstoffmengen der neu entwickelte Filter zurückhalten kann. Neben der Rückhalteleistung steht die Wartungsfreundlichkeit und Handhabbarkeit im Vordergrund. Der stark frequentierte Testabschnitt ermögliche sowohl Langzeituntersuchungen als auch Stichproben zu jeder Jahreszeit.
Die Auswertung der Ergebnisse und der Austausch von Forschungsergebnissen sowie Erfahrungen aus der Praxis sollen dazu beitragen, den Mikroplastikeintrag in die Umwelt deutlich zu verringern. „Unsere Teststrecke dient uns als Reallabor, das nun auch von Wissenschaftlern und Experten aus den Kommunen und Hochschulen für Probenahmen genutzt werden kann“, erklärt Projektleiter Daniel Venghaus.
Für die Wasserwirtschaft stellt das Projekt ein beispielhaftes Modell für den Gewässerschutz dar. WWL-Geschäftsführer Ralf Johannes betont: „Als Wasserversorger steht Gewässerschutz für uns ganz klar an oberster Stelle der Agenda. Wir wissen, dass man Grundwasserschutz nur durch die Berücksichtigung neuester Forschungsergebnisse und durch zukunfts- orientierte Kooperationen erreicht.“
Weitere Partner eingeladen
Das Urbanfilter Projekt und der Sustainability Hub werden von der Audi Stiftung für Umwelt seit Anbeginn gefördert. Erklärtes Ziel ist es, die negativen Umweltauswirkungen von Mikroplastik in Gewässern zu reduzieren. Wichtige Forschungsergebnisse, zum Beispiel der TU Berlin, sollen mit der Etablierung des Hubs überprüft und neue Erkenntnisse zur Stärkung des Umweltschutzes gewonnen werden. Die Kooperation lädt ausdrücklich weitere Partner aus Forschung, Industrie, Wasserwirtschaft und Öffentlichkeit zur Mitwirkung ein.
„Besonders stolz sind wir auf den Open-Source-Ansatz in diesem Projekt, die mit dem Sustainability Hub jetzt eine neue Heimat bekommt. Damit können wir die internationale Datenbasis und das Netzwerk umfassend erweitern“, erklärt Rüdiger Recknagel von der Audi Umweltstiftung.