Wenn Hitze zu Streit und Gewalt führt

So vermeiden Sie Konflikte im Sommer.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Region. Der Kollege im Büro ist genervt, die Kundin in der Behörde wird laut: Hitze strapaziert Körper und Gemüt und führt zu steigender Aggressivität und impulsiver Gewalt. Dass es diesen Zusammenhang gibt, belegen Studien. Das Thema Hitze und Schutz vor Gewalt sollte deshalb auch bei der Arbeitsgestaltung mitgedacht werden. Das empfehlen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Rahmen ihrer Kampagne #GewaltAngehen.



Die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung geben in einer Pressemitteilung Tipps, was Unternehmen und Einrichtungen für ihre Beschäftigten tun können, wenn die Temperaturen steigen und sich die Gemüter erhitzen.

Stresshormone und Unwohlsein


Sicher ist, dass Hitze Aggression und Gewaltgeschehen erhöht. Noch unklar dagegen sind die Gründe dafür: "Zum einen können hohe Temperaturen dazu führen, dass vermehrt Adrenalin und andere Stresshormone ausgeschüttet werden. Aber auch ein gesteigertes Unwohlsein durch die Hitze und eine erhöhte Reizbarkeit können Gründe dafür sein, dass die Handlungen anderer als feindselig wahrgenommen werden, obwohl sie so nicht gemeint waren", erläutert Hannah Huxholl, Psychologin bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Daneben gibt es Hinweise, dass auch die Konzentration während Hitzewellen leidet. Mehr Unfälle und eine erhöhte Fehlerrate können die Folge und Auslöser von Gewalt sein. "Beispielsweise könnte sich eine Kundin durch die verlangsamte Reaktion eines Sachbearbeiters provoziert fühlen. Oder ein Patient wird beim Aufrufen in der Arztpraxis versehentlich übergangen und macht seinem Ärger Luft", so Huxholl.

Konsequenzen können hart sein


Die Folgen: Neben körperlichen Verletzungen können Betroffene durch Gewalterfahrungen auch psychisch beeinträchtigt werden. Das kann krankheitsbedingte Ausfälle oder gar Kündigungen nach sich ziehen - mit wirtschaftlichen Folgen für das Unternehmen. Der Gewalt durch Schutzmaßnahmen vorzubeugen, ist daher auf gleich mehreren Ebenen von großer Bedeutung.

Steigen im Sommer die Temperaturen, sollten Unternehmen zunächst technische Maßnahmen ergreifen, die Kühlung versprechen. Beschattete Fenster und Ventilatoren sorgen dafür, dass sich Behördenräume und Wartezimmer weniger aufheizen. "Außerdem kann es helfen, die Arbeitszeiten der Beschäftigten flexibel zu gestalten und für Kundinnen und Kunden die Zeiten so zu organisieren, dass langes Warten vermieden wird", rät Hannah Huxholl.

Deeskalation durch Aufklärung


Zusätzlich können die Beschäftigten über den Zusammenhang von Hitze und Gewalt aufgeklärt und in Deeskalation geschult werden. "Auf diese Weise lernen Beschäftigte, wie man auch in kritischen Situationen gelassen bleibt und Gespräche ruhig und auf Augenhöhe führt", so Hannah Huxholl. Mit präventiven Maßnahmen gegenzusteuern sei vor allem auch mit Blick auf die Zukunft wichtig: "Der Klimawandel verschärft das Problem. Schließlich müssen wir noch häufiger mit Wetterextremen wie Hitzewellen rechnen."

Informationen für Arbeitgeber zur Prävention von Gewalt bietet auch die Homepage der Kampagne #GewaltAngehen der gesetzlichen Unfallversicherung.


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