Oker. Wie geht es weiter auf dem ehemaligen Okeraner Hüttengelände? Mit dieser Frage beschäftigte sich jüngst die im November auf Bestreben von Landrat Thomas Brych konstituierte Lenkungsgruppe mit Vertretern der Städte Goslar und Bad Harzburg, des Landkreises Goslar und des Investors, der Hildesheimer Bettels Gruppe. Eine zentrale Bedeutung habe dabei die Westumgehung für Harlingerode, die auch Thema im Kreistag am heutigen Montag ist. Das teilt der Landkreis in einer Pressemitteilung mit.
Der Lenkungsgruppe komme die Aufgabe zu, die grundsätzliche Weichenstellung im Hinblick auf die Entwicklung des Industriegeländes zwischen Oker und Harlingerode vorzunehmen. Die detaillierte Projektarbeit erfolgt in untergeordneten Arbeitsgruppen, die sich auch immer mit erforderlichen Genehmigungsverfahren befassen. Alle größeren Projekte sollen – sofern der Planungsstand dies erlaubt – auch stets den politischen Gremien der Kommunen sowie der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Eine weitere Informationsoffensive in der Politik ist für März 2021 geplant.
Dr. Michael Heinemann, Planer der IVH, nutzte die Sitzung, um den Teilnehmern einzelne Projektpläne vorzustellen und grob zu erläutern. So berichtete er unter anderem von geplanten Veränderungen an der Kunststoffrecycling-Anlage der ehemaligen Firma C2P und den ersten Sanierungsmaßnahmen an den Halden. Darüber hinaus stellte Heinemann eine mögliche Sanierungsoption an den brach liegenden Gleisanlagen nördlich des Hüttengeländes in Aussicht. Dieses Areal, so ein gemeinsames Ziel von Harzburgs Bürgermeister Ralf Abrahms, des Landkreises und der IVH (Industriepark- und Verwertungszentrum Harz GmbH), soll der Firma Electrocycling als spätere Erweiterungsfläche dienen.
Vorplanungen für die Westumgehung?
Stefan Behrens, seit November neuer Leiter des Fachbereiches Bauen und Umwelt in der Goslarer Kreisverwaltung, stellte der Lenkungsgruppe den aktuellen Planungsstand zu einer Westumgehung für Harlingerode vor. Der Kreistag wird sich am heutigen Montag mit diesem Thema beschäftigen. Unter Tagesordnungspunkt 12 ist eine entsprechende Beschlussvorlage vorgesehen. Diese sieht vor, vorausgesetzt sie erhält die nötige Zustimmung, die ersten Vorplanungen einzuleiten. Rund 400.000 Euro sollen dafür eingesetzt werden.
Landrat Thomas Brych ist zuversichtlich, dass der Kreistag seine Zustimmung erteilen wird. „Bei dem Bau einer Umgehungsstraße handelt es sich um ein Vorhaben von zentraler Bedeutung für die Weiterentwicklung des ehemaligen Hüttengeländes. Ich denke, dass sich die Politik der Tragweite dieser Entscheidung bewusst ist“, so der Chef der Goslarer Kreisverwaltung.
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