Wieviel Parkgebühren nimmt die Stadt Wolfenbüttel ein? Was investiert die Stadt in das neue Marketingkonzept "endlich zuhause" oder welche Bäume sind krank und müssen gefällt werden? Mit Open Data wüssten Sie es, meinen die Piraten. Was ist Open Data und was ist mit dem schon im Januar gestellten Antrag auf Einführung von Open Data in der Stadtverwaltung der Lessingstadt? Marc Angerstein klärt dies im Gespräch mit Werner Heise (Foto), dem Fraktionsvorsitzenden der Piratenpartei im Rat der Stadt Wolfenbüttel.
[audio:http://wolfenbuettelheute.de/wordpress/wp-content/uploads/2012/03/OpenData-WH-Podcast-Werner-Heise.mp3|titles=OpenData - WH Podcast Werner Heise]
[image=5e1764cb785549ede64ccfa5]Open Data ist eine Philosophie und Praxis, die auf der Grundidee beruht, dass vorteilhafte Entwicklungen eingeleitet werden, wenn Daten für jedermann frei zugänglich gemacht werden. Open Data ähnelt dabei zahlreichen anderen „Open“-Bewegungen, wie zum Beispiel Open Source, Open Content, Open Access, Open Government und Open Education. Open Data sind sämtliche Datenbestände, die im Interesse der Allgemeinheit der Gesellschaft ohne jedwede Einschränkung zur freien Nutzung, zur Weiterverbreitung und zur freien Weiterverwendung frei zugänglich gemacht werden. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei, dass veröffentlichte Daten als Rohdaten, strukturiert und in einem frei zugänglichen und maschinenlesbaren Format vorliegen müssen.
Denkbare Daten sind hier beispielsweise Statistiken, Geo- und Umweltdaten, Angaben zur Bevölkerung, Arbeitsmarktsituation, Verkehrswirtschaft, Ergebnisse von Befragungen, der kommunale Haushalt und Wahldaten. Auszuschließen sind sämtliche Datensätze, die personenbezogene Angaben enthalten, offensichtlich Personen zuzuordnen sind und somit unter das Datenschutzgesetz fallen. Andere Städte aus der ganzen Welt haben damit schon angefangen. In Wolfenbüttel könnte Open Data auch Realität werden, zumindest hat die Fraktion der Piraten-Partei bereits am 17. Januar einen entsprechenden Antrag gestellt und sogar eine öffentliche Informationsveranstaltung im Rathaus zum Thema durchgeführt (WolfenbüttelHeute.de berichtete mehrfach). Den Folien-Vortrag und das ausgegebene Handout der Informationsveranstaltung veröffentlichen wir hier:
opendata
handout
Das Selbstverständnis von Open Data beruft sich dabei auch auf kommunaler Ebene auf die Tatsache, dass entsprechende Daten durch Mittel der öffentlichen Hand erhoben, erarbeitet oder erstellt und somit durch Gelder des Steuerzahlers, nämlich der Bürger, finanziert wurden. Eben diese sollen daher auch die Möglichkeit haben auf die Grundlagen etwaigen aufbereiteten Materials zuzugreifen, um eigene Informationen heraus zu filtern oder gar eigene Werke zu erstellen.
Dem interessierten Bürger, aber auch Journalisten werden Daten an die Hand gegeben, um eine eigene und nicht die vorgegebene Sicht auf Dinge zu werfen, Verknüpfungen zu erstellen und Interpretationen zu fertigen.
Was für den Einen uninteressant, kann für den Anderen aufgrund seines Hobbys, seines Studienganges oder seines Wissensgebietes eine ganz unterschiedliche Interessensstärke hervorrufen. Neue Sichtweisen und mit ihnen Synergieeffekte können entstehen. Die Nutzungsmöglichkeiten durch z.B. Visualisierungen sind, wie die Internetseite www.opendata-showroom.org zeigt, vielfältig.
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