Wie hoch sind die Hebesätze der Grundsteuer in der Region?

Ferner gehen wir den Fragen nach, was eine Grundsteuer überhaupt ist und was es etwa bedeutet, 500 Prozent an Grundsteuer zu bezahlen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Region. Im Zuge der Haushaltsplanungen soll in Wolfenbüttel der Hebesatz der Grundsteuer B erhöht werden (regionalHeute.de berichtete). Das ist für uns Anlass genug, eine Übersicht zusammenzustellen, wie hoch die Hebesätze dieser Grundsteuer in den einzelnen Städten unseres Berichterstattungsgebietes ausfallen. Ferner gehen wir den Fragen nach, was eine Grundsteuer überhaupt ist und was es etwa bedeutet, 500 Prozent an Grundsteuer zu bezahlen.



Was ist eigentlich eine Grundsteuer? Befindet sich ein Grundstück im Eigentum, muss man jährlich eine Steuer an die jeweilige Gemeinde entrichten, in der sich das Grundstück entsprechend befindet. Diese wird auch unabhängig der wirtschaftlichen Verhältnisse des Steuerpflichtigen festgesetzt und erhoben. Das Finanzamt entscheidet zunächst, ob jemand steuerpflichtig ist oder nicht. Der dabei entscheidende "Steuermessbetrag" wird aus dem Einheitswert des Grundstückes nach den Wertverhältnissen eines bestimmten Jahres, in Braunschweig etwa des Jahres 1964, und der Steuermesszahl berechnet. Diese ist wiederum von der jeweiligen Grundstücksart abhängig und beträgt in den alten Bundesländern 6,0 für land- und forstwirtschaftliche Betriebe, 2,6 für Einfamilienhäuser für die ersten 38.346,89 Euro des Einheitswerts, 3,5 für den Rest des Einheitswerts, 3,1 für Zweifamilienhäuser und 3,5 Promille für alle restlichen Grundstücke. Diese Werte gelten bis 2024.

Rechenbeispiele


Was dann wirklich zu entrichten ist, legt die Steuerabteilung der Stadt fest, wofür der vom Rat der Stadt festgesetzte Hebesatz mit dem Messbetrag multipliziert wird. Ferner unterscheidet man zwischen einer Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke und eine Grundsteuer B für alle anderen. Hier wird der Fokus auf letztere liegen.


Als Veranschaulichung präsentiert die Stadt Braunschweig auf ihrer Internetseite einige Rechenbeispiele. Ist man beispielsweise Eigentümer eines unbebauten Grundstücks, dessen Messbetrag bei 23,60 Euro liegt, werden bei einem Hebesatz von 500 Prozent somit 118 Euro an Grundsteuer fällig. Ein bisschen wie bei Monopoly, ist es somit entscheidend, ob auf dem Grundstück etwas steht. Ist man Eigentümer eines Grundstücks in der Stadt Heinrichs des Löwen, auf dem ein Einfamilienhaus in die Höhe ragt und dessen Messbetrag zum Beispiel bei 235,70 Euro liegt, werden für einen 1178,50 Euro an Grundsteuer fällig. Bei einer Eigentumswohnung mit Grundstücksanteil mit einem Messbetrag von 88,39 Euro sind es 441,95 Euro. Die Messbeträge können von Situation zu Situation entsprechend variieren. Was jedoch konstant bleibt ist der Hebesatz. Wie hoch dieser in den einzelnen Städten im Braunschweiger Land ausfällt, wird im Folgenden zusammengestellt.

Salzgitter ist Spitzenreiter


Seit 2016 beträgt der Hebesatz in Braunschweig 500 Prozent. Etwas weniger wird in Gifhorn fällig. Dort liegt der Hebesatz seit dem 1. Januar 2010 bei 430 Prozent. Seit dem 01. Januar 2017 sind in Goslar 460 Prozent auf Grundstücke zu entrichten. In Helmstedt fällt das geringer aus. Bis zum letzten Jahr betrug sie hier 410 Prozent. Ab dem 1. Januar wurde sie auf 440 Prozent erhöht. Das nächste Mal fällig wird sie hier am 15. Februar und dann am 15. alle drei Monate. Wer alles auf einen Schlag bezahlen möchte, der muss seine Steuer am 1. Juli entrichten. In Peine fällt diese Grundsteuer dagegen deutlich geringer aus, da hier 405 Prozent fällig werden.


Mit dem am Abstand höchsten Hebesatz der Region liegt Salzgitter "an der Spitze". In der Stahlstadt werden ganze 540 Prozent erhoben. Auf Platz vier liegt zurzeit Wolfenbüttel mit 480 Prozent, was sich ab 2023 gegebenenfalls ändern könnte. Hier wird erwogen, dieser Steuer auf 500 Prozent zu erhöhen, womit Wolfenbüttel gleichauf mit Braunschweig liegen würde. Hinter Salzgitter und Braunschweig liegt in der Rangliste der Städte mit den höchsten Hebesätzen für die Grundsteuer B die Stadt Wolfsburg. An der Aller müssen 495 Prozent entrichtet werden, was für das gesamte Stadtgebiet einheitlich geregelt ist.


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