Goslar. Im Jahr 2015 wurden mehr Wildunfälle im Landkreis Goslar gemeldet als in den 10 Jahren zuvor. Ursache seien "schwache Winter", in denen die Population des Wildbestandes in den Wäldern stark ansteigen könne, erklärte Sigurd Breustedt, Sachbearbeiter für Verkehr in der Polizeiinspektion Goslar, am Freitag.
Mit 711 Verkehrunfällen mit Wildbeteiligung waren es über 100 mehr als im Jahr zuvor und somit auch die höchste Zahl der vergangenen zehn Jahre: 2006 waren es am wenigsten (416) in den Jahren darauf bewegten sich die Zahlen zwischen 500 und 600 Unfällen, wobei der Statistik ähnlich starke Schwankungen wie zwischen 2014 und 2015 auch schon zwischen 2011 (545) und 2012 (635) zu entnehmen sind. Entsprechende Maßnahmen das Wild von den Straßen fern zu halten seien bereits ergriffen worden. Laut Mitteilung von Petra Krischker, Leiterin der Polizeiinspektion Goslar, gelte besonderer Dank den Untersützern und Helfern der "Duftzaun und Dreibeinaktionen": "Ohne das ständige Engagegement der aller Beteiligten wäre die Unfallzahl vermutlich noch höher ausgefallen", Krischker. Mit Duftzäunen und an Dreibeinen befestigte blaue Reflektoren sollen das Wild von der Straße fern halten. Zum Jahresende durchgeführte Jadgen sollen sich erst 2016 auswirken. Die Wildunfallkommission ist alarmiert: In diesem Jahr werde man sich intensiv mit möglichen Gegenmaßnahmen beschäftigen. "Außerorts nicht über 80 fahren und bei Wildwechsel auf keinen Fall ausweichen" lautete Sigurd Breustedts Appell am Freitag. Mit Wildwechsel sei zudem nicht nur im Oberharz zu rechnen.
Wildunfälle: Höchste Zahl seit zehn Jahren
von Alec Pein
Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)