Helmstedt. Die Grüne Kreistagsfraktion kann laut ihrer Pressemitteilung den Aussagen des Landrats Gerhard Radeck nicht folgen, nach denen die Landkreisbewohner eine weitere Windenergienutzung bei Süpplingen und am Lappwaldsee ablehnen würden. Wir veröffentlichen die Mitteilung ungekürzt und unkommentiert.
Die GRÜNE Kreistagsfraktion kann diese Einschätzung nicht teilen und Fraktionssprecher Dietrich Hansmann widerspricht dem Landrat vehement, „durchaus gibt es auch zahlreiche Befürworter der geplanten Windenergieanlagen im Landkreis Helmstedt“. Unbestritten ist doch die Notwendigkeit der Energiewende und damit verbunden ein deutlicher Ausbau der Windenergie im gesamten Landesgebiet. Um eine „wilde Verspargelung“ zu vermeiden, plant der Regionalverband sogenannte Vorranggebiete, in denen bei größtmöglicher Beachtung von Naturschutz und Sozialverträglichkeit neue Anlagen errichtet werden können. Selbstverständlich sollte eine breite Akzeptanz der Bevölkerung angestrebt werden, gleichzeitig müssen die Planungen aber auch „rechtssicher“ sein.
Richtlinien mit breiter politischer Mehrheit beschlossen
Verwaltung und Politik haben nicht den Spielraum, aufgrund subjektiver Bewertung zu entscheiden, an welchen Orten die geringste Ablehnung erfolgt. Daher wurden im Vorfeld klare Richtlinien definiert, zum Beispiel bezüglich Abstand zu Wohngebieten oder Abstand zu Vogelbrutstätten. Diese Richtlinien wurden mit breiter politischer Mehrheit beschlossen und sind in den vorliegenden Planungen eingeflossen. Die Bevölkerung wurde beteiligt und konnte durch Stellungnahmen ihre Bedenken äußern. Und auch an dieser Stelle möchte Hansmann dem Landrat widersprechen: „Denn viele Bedenken seitens Natur- und Landschaftsschutz wurden berücksichtigt und die Fläche für Windenergienutzung nochmals reduziert. Letztlich wird in der folgenden Phase der Baugenehmigung, nochmals überprüft ob alle Vorgaben bezüglich Lärm, Schattenwurf, Sichtbehinderung, Vogelschutz und vieler anderer Kriterien eingehalten werden können. Anderenfalls müsste die Genehmigungsbehörde den Bauantrag gerichtsfest ablehnen, oder sie könnte einen eingeschränkten Betrieb vorschreiben, wie zum Beispiel Abschaltung bei bestimmten Windrichtungen oder während der Brutzeiten des Roten Milan."
GRÜNE erwarten mindestens Lösungsvorschläge
"Wenn aber generell der Ausbau von Erneuerbaren Energien im Landkreis in Frage gestellt wird, erwarten wir GRÜNEN mindestens Lösungsvorschläge, an welchen anderen Orten mit größerer Akzeptanz zu rechnen ist." Hansmann appelliert: „Jeder Bürger kann durch verstärktes Einsparen von Energie zum Gelingen der Energiewende, zum Klima- und Artenschutz, und damit zu gesundem Leben auch für unsere Enkel beitragen“.
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